„KI hat in den letzten Jahren unglaubliche Fortschritte z. B. bei der Textverarbeitung gemacht. Künftig wird es durch intelligente Bild- und Videobearbeitung in der Hospitality möglich sein, Gästen viel schneller personalisierte Erlebnisse bereitzustellen. Große Marketingteams sind nicht mehr nötig, Automatisierung wird hier vorangetrieben.“
Im Alltag könnten Mitarbeiter z. B. durch zuvor eingespielte Unterlagen des Hotels in die KI Antworten auf Fragen des täglichen Hotelablaufes erhalten – damit das operative Geschäft ohne Hürden weiterläuft. Katharina Darisse, Managing Director von Fair Job Hotels, ist überzeugt, „dass zu wenige Häuser diese Technik heute nutzen.“
Sie stellt die Frage: „Wie schaffe ich es, das Engagement der Mitarbeiter hochzuschrauben, damit sie sich intensiv damit auseinandersetzen?“ Spannende Benutzeroberflächen, ähnlich wie bei bekannten Social-Media-Plattformen, könnten hier die Lösung sein. „KI-Daten könnten an Performance-Boni gekoppelt werden. Das bringt Anreize für die Mitarbeiter, vor allem, wenn man Vergleiche zwischen mehreren Häusern anstellt“, schlägt Ziar Khosrawi vor.
KI wird immer selbstständiger
Olga Heuser von DialogShift ist davon überzeugt, dass wir nicht mehr weit von der Welt des Films „her“ entfernt sind. „Alle Welt arbeitet gerade an KI – die Entwicklung vollzieht sich mit einer rasanten Geschwindigkeit. Es ist wichtig zu verstehen, was das überhaupt bedeutet. KI kann inzwischen mehr als nur eine Aufgabe erledigen“, so die Unternehmerin. Ihre Kinder haben z. B. mithilfe des Programms DALL-E die virtuelle Darstellung eines Hotels geschaffen, das sie gerne mal besuchen würden. So könnten auch Gastgeber Videoprogramme künftig nutzen, um ihren Gästen beeindruckende Imagefilme ihrer Häuser zu liefern.
Im anschließenden Podiumsgespräch berieten Fabian Ahrendt vom Rocco Forte Hotel The Charles, München, Fernando Garrido von der Portugiesischen Hotelvereinigung, Riccardo
Giacometti von Cross Point aus Zürich und Christian Müller, Schani Hotels, Wien, unter der Moderation von Angelika Heyer über den aktuellen Einsatz der KI im Gastgewerbe und welche Chancen sie dabei sehen.
Fabian Ahrendt ist überzeugt, dass die Branche mit der Digitalisierung noch nicht ansatzweise genug vorangeschritten ist. „Wie sie jetzt auch noch KI implementieren soll, wird wirklich spannend. In unserem Haus versuchen wir gerade herauszufinden, welche KI-Tools wir unseren Mitarbeitern an die Hand geben können, um ihnen den Alltag zu erleichtern und so mehr für den Gast da zu sein. Wir müssen aber die wertvolle Zeit vor allem auch nutzen, um in die Serviceleistungen unserer Mitarbeiter zu investieren.“
Riccardo Giacometti appelliert, dass zu viel einfach nur über den Einsatz von KI nachgedacht wird. „Einfach mal anfangen. Viele Positionen werden sich definitiv verändern, aber man muss sich schlichtweg langsam vortasten. Jedes Hotel ist anders, man muss herausfinden, was relevant für mein Haus ist. Ich glaube, die kleinen mittelständischen Häuser sind klar im Vorteil. Sie können besser als große Ketten entscheiden, wie sie ihre Prozesse in den nächsten Jahren vorantreiben.“
Die einhellige Meinung der Redner: KI kann die Hospitality künftig ganz klar unterstützen, wenn man weiß, mit ihr umzugehen und sie richtig einzusetzen.