10 Fragen an Tanja Mairhofer
von Daniela MüllerAls Schauspielerin hat sie in vielen Film- und TV-Produktionen mitgespielt, u.a. bei Matula oder Hubert und Staller. Am 10. September erscheint ihr neues Kinderbuch »Maxi ist doch kein Angsthörnchen!« – das auch die Eltern unbedingt lesen sollten!
»Für schlechten Service will ich nicht bezahlen«
1. Moderation, Schauspielerei und Bücherschreiben – Ihr berufliches Leben bietet allerlei Abwechslung. Welches Ihrer drei Standbeine bereitet Ihnen derzeit am meisten Freude?
Momentan ist es das Schreiben. Ich arbeite gerne alleine vor mich hin, bin ein bisschen ein Eigenbrötler. Ab und zu brauche ich dann aber wieder Interaktion, und die habe ich beim Drehen dann reichlich.
2. Ihr neues Kinderbuch »Maxi ist doch kein Angsthörnchen!« nimmt Helikoptereltern aufs Korn. Was hat Sie bewogen, gerade dieses Buch zu schreiben?
Ich würde mich tatsächlich selbst zu den Helikopter-Mamis zählen. Lernwillige Helikopter-Mami. Habe mittlerweile aber verstanden, dass die Kinder schon einiges prima alleine meistern können, und davon handelt das Buch.
3. Aber Hand aufs Herz: Müssten sich dieses Buch nicht viel mehr die Eltern als die Kinder zu Herzen nehmen?
Da dieses Buch ja Eltern vorlesen, bin ich mir sicher, dass die Botschaft sie erreicht. Diese übertriebene Fürsorge entsteht ja auch, weil die meisten Helikopter-Eltern verunsichert sind, da heute viele Leute auf sie einreden und ihre Kompetenzen in Frage stellen. Helikopter-Eltern meinen es eigentlich gut, ein bisschen zu gut.
4. Welche Freiheiten lassen Sie Ihrer Tochter in puncto Ernährung?
Die ersten Jahre kam mir nur gesundes Essen in Bioqualität auf den Tisch. Das wurde mit den Jahren etwas lockerer, mittlerweile gibt’s auch mal Nutella-Semmeln und im Freibad Pommes mit Fanta. In puncto Ernährung ist bei uns gerade viel im Umbruch. Seit einiger Zeit ernähre ich mich vegan, bin noch die einzige im Haushalt. Trotzdem ging unser Fleischkonsum zurück, verbieten will ich das Fleischessen aber niemandem.
5. Sie sind in Südafrika, Frankreich und Österreich aufgewachsen – wie hat das Ihre Essensvorlieben beeinflusst?
Prägend war für mich vor allem die jugoslawische Nachkriegskost meiner Oma. Da gab’s oft Sarma, das sind Krautrouladen mit Hackfleisch. Seit ich mich vegan ernähre, halte ich immer wieder Ausschau nach neuen Rezepten auf Blogs. Ich freue mich tierisch über diese kreative Food-Szene.
6. Worauf legen Sie bei einem Restaurantbesuch mit Ihrer Familie Wert?
Mir ist es am wichtigsten, dass die Kinder sich wohl fühlen. Damit steht und fällt der Restaurantbesuch. Meine Tochter entscheidet auch immer mit – und geht lieber in das Restaurant, in dem sie das letzte Mal angelächelt wurde, Stifte bekam und am Ende einen Lolli.
7. Der ultimative Grund, ein Restaurant nie wieder zu besuchen, ist für Sie?
Unfreundlichkeit. Für schlechten Service will ich nicht bezahlen. Wenn das Essen nicht so dolle geschmeckt hat, aber der Rest gut war, gebe ich vielen Restaurants manchmal noch eine zweite oder dritte Chance. Wir haben hier so einen Griechen, alles tippitoppi, nur – sind wir mal ehrlich – das Essen…geht so… Der hat schon vier Chancen bekommen, und wir haben ihn noch immer nicht aufgegeben.
8. Was ist das lustigste Erlebnis in einer Gastronomie, an das Sie sich erinnern können?
Bei unserem Lieblings-Inder wird immer viel Quatsch mit den Kindern gemacht. Da sind ein paar Clowns in der Belegschaft, die für Stimmung sorgen, das ist jedes Mal lustig und nett dort.
9. Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne mal an einer Hotelbar einen Drink nehmen?
Marina Abramovic. Die ist von einem anderen Stern. Ich bin wirklich sehr fasziniert von ihrer Disziplin und frage mich, wo das herkommt, auch, wie sie ihre vielen nervenzehrenden Aktionen mental stemmt.
10. Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Das Leben ist zu kurz, um …?
… die Ohren hängen zu lassen.