10 Fragen an Bahar Kizil
„Ich mag Hotels nicht, die zu kühl und zu clean wirken.“
von Karoline Giokas- Sie sind seit 2006 im deutschen Musikgeschäft – bekannt geworden mit der Girlband Monrose. Seit März dieses Jahres starten Sie mit eigenen Songs solo durch. Warum erst jetzt?
Auch nachdem sich unsere Band damals aufgelöst hatte, war ich musikalisch viel unterwegs, habe zwischendurch ein Album auf Englisch aufgenommen und hatte viele Live-Auftritte. Irgendwann habe ich dann aber gemerkt, dass mir die Puste ausgeht und ich nicht mehr mit der Leidenschaft dabei war, die die Musik für mich bedeutete. Als dann Corona kam, habe ich beschlossen, zu studieren – jetzt habe ich einen BA in Marketing in der Tasche und zur Musik zurückgefunden. - Ihre Songtexte sind tiefgreifend, wollen den gängigen Klischees unserer Gesellschaft ein Ende machen. Inwiefern?
Mich beschäftigen viele Themen, die in unserer Gesellschaft diskutiert werden, darunter Body Positivity und Diversität, kulturelle Wurzeln und Female Empowerment. In meinem ersten neuen Song „They Said“ habe ich angefangen, diese kritisch zu hinterfragen. Ich versuche inzwischen –vor allem durch deutsche Songtexte, auch wenn englische meist einfacher zu schreiben sind –, in meinen Inhalten viel transparenter zu sein. Ich habe das Gefühl, die Menschen hören einem so deutlich aufmerksamer zu. Das gefällt mir. - Sie haben türkische Wurzeln. Wie beeinflusst das Ihre kulinarischen Gewohnheiten?
Tatsächlich besteht da ein recht gemischtes Verhältnis (grinst). Ich bin natürlich mit der türkischen Küche groß geworden, es gab und gibt auch heute bei mir regelmäßig Sarma und andere türkische Gerichte, aber auch mal etwas aus der italienischen Küche. Im Grunde lassen sich Gerichte heute doch nur schwer in eine Kategorie einordnen, da durch die ganzen internationalen Einflüsse vieles miteinander verschmilzt. Die türkische Küche ist extrem vielfältig, von Gemüse über Fleisch bis hin zu Hülsenfrüchten ... Ich bin dankbar, dass meine Eltern uns damals mit dem gesamten Repertoire großgezogen haben, der Geschmack wird schließlich besonders in der Kindheit geprägt. Heute esse ich praktisch alles. - Ihr Lieblingsessen zu Weihnachten?
Ich liebe Fisch und den gibt es bei uns immer an einem der Weihnachtsfeiertage mit ganz vielen Beilagen nach Tapasart und mit tollem Dip. Sehr lecker finde ich aber auch Raclette – obwohl das eigentlich eher typisch für Silvester ist. Ich mag an Essen eben alles, was die Interaktion am Tisch fördert. - Was muss denn eine Gastro-Location haben, damit sie Ihr Interesse weckt?
Ich bin als Kind eines Gastronomen in Freiburg groß geworden und habe während der Fertigstellung meiner Bachelorarbeit im letzten Jahr angefangen, nebenbei bei der Bäckerei Brotbruder in Freiburg zu jobben – es macht mir noch immer Spaß, zu kellnern, und ich liebe die qualitativ hochwertigen Backwaren. Ich bin aber auch großer Fan des Daikan in Köln, wo wir zu meiner Zeit bei der Tanzshow „Dance Dance Dance“ jede Woche mindestens zweimal waren. Dort gibt es tolle japanische Fusionsküche. - Welches Reiseziel steht noch auf Ihrer Agenda und warum?
Ganz klar Japan. Nicht nur, weil ich japanisches Essen liebe, sondern auch aufgrund der faszinierenden Traditionen und der respektvollen Kultur. Außerdem ist die abwechslungsreiche Vielfältigkeit in der Vegetation innerhalb des Landes wunderschön. - Das Musikbusiness bringt es mit sich, viel unterwegs zu sein. Was ist Ihnen bei einem Hotelaufenthalt besonders wichtig?
Ein tolles Doppelbett (lacht). Eine Badewanne brauche ich nicht, ich dusche lieber. Ganz oben auf der Must-have-Liste steht aber definitiv ein Wohlfühl-Hotelservice, der individuell auf die Wünsche eines Gasts eingeht und beispielsweise den Fitnessbereich auch mal eine halbe Stunde länger offen lässt, als eigentlich vorgesehen. - Gibt es ein Hotel, das Sie besonders mögen, und warum?
Im Savoy Hotel in Köln habe ich viele tolle Momente erlebt. Hier trifft man viele Bekannte aus der Star-Szene, aber ich mag vor allem die gemütliche Atmosphäre mit den warmen Textilien, die gedeckte Farbgebung und die überaus individuellen Zimmer – sehr speziell, aber es fühlt sich ein bisschen an, als wäre man in einem Theater. Ich mag dieses familiäre Gefühl. - Mit welcher berühmten Persönlichkeit – egal, ob tot oder lebendig – würden Sie gerne mal einen Drink an der Hotelbar nehmen?
Michael Jackson – eine absolute Legende, die musikalisch so viel geebnet hat. Er war unglaublich kreativ und hatte sicherlich auch unheimlich viel zu erzählen. - Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Das Leben ist zu kurz, um ...
… Dinge zu tun, die man nicht mag!