Lebe lieber außergewöhnlich!
Erfrischungsgetränke 2020: Trends, Tipps, Produkte
von Petra SodtkeEgal, welche Zukunfts- und Marktforscher man befragt, man bekommt ein erstaunlich einstimmiges Bild über die Kunden von heute und morgen: Umweltschutz, Nachhaltigkeit, ethisches Handeln verlangen sie von sich selbst. Und noch mehr von den großen Lebensmittel-Konzernen und -Produzenten (siehe globales Greta-Thunberg-Phänomen). So wichtig ihnen diese weltumspannenden Themen sind, so wichtig ist ihnen ihre Individualität. Ihren Durst nach vielfältigen Erlebnissen, zugeschnitten auf ihre ganz eigenen Vorlieben, teilen sie gerne in den sozialen Medien. Sie wollen sich gesund ernähren und genau wissen, was sie trinken und essen. Was heißt das nun übertragen auf die Getränkeindustrie beziehungsweise auf die diesjährige Getränkekarte im Restaurant?
Nur gut schmecken allein reicht nicht mehr
Zweifelsohne haben sich die Ansprüche der Gäste verändert. Früher mussten Limos »nur« gut schmecken. Heute sollen sie zudem gesundheitsförderlich sein – möglichst mit natürlichen Zutaten, ausgewogenen Nährwerten, weniger künstlichen Zusatzstoffen, oder gar als gesundheitsanregende Funktionsgetränke wirken. Julia Wurzer von Austria Juice: »Der Wellness- und Gesundheitsboom ist und bleibt der stärkste Antreiber für die kommenden Entwicklungen in der Getränkeindustrie. « Die Hersteller haben ihr Stammsortiment mit vielen Zeitgeist-Drinks ergänzt – Gastronomen stehen vor der Qual der Wahl. Welche sind die »Must-haves«?
Red Mojito ohne Alkohol
Rezept von Sommelier Jochen Benz (Bayerischer Hof, Atelier)
Zutaten:
3 cl Darbo Himbeer-Sirup
2 cl Darbo Pfefferminz-Sirup
1 Limette
1 gestrichener Esslöffel
Rohrzucker (hell)
7 cl Soda
Eiswürfel
Limettenscheiben
Zubereitung:
Die Limette achteln und in
ein Glas geben. Mit dem Rohrzucker bestreuen. Mit Eiswürfeln, Soda und Darbo Himbeer- und Pfefferminz-Sirup auffüllen, umrühren. Mit Limettenscheiben garniert servieren.
Weitere Rezept-Ideen:
Das gehört dieses Jahr unbedingt auf die Karte
Groß im Trend sind auf jeden Fall Soft Drinks mit Pflanzenextrakten und Direktsäfte mit wenigen und wenig verarbeiteten Zutaten. Produkte von nationalen, unbedingt auch regionalen (Fruchtsaft-)Herstellern sollten einen guten Teil der Karte umfassen. Der Sommelier des Jahres 2019, Jochen Benz (Restaurant Atelier), verrät seine Erfolgsgaranten: »Spannend, herausragend sind die Produkte der deutschen Obstkelterei van Nahmen, v. a. Earl Grey-Zitronengras-Pfirsich und Jasmin-Verbene-Riesling. Und der PriSecco von der Manufaktur Jörg Geiger: mit Kräutern oder Johannisbeerstrauch, Douglasienspitzen.« Diese neue Generation an erlesenen Erfrischungsgetränken kommt in der Weinflasche daher und wird im Weinjargon von Top-Weinen beschrieben, nur eben ohne Alkohol. Pur oder in feiner Kombi (siehe Kasten: Rezepte) ersetzen sie mitunter Weine bspw. als Käse-Begleitung – bisher undenkbar! Damit überraschen Gastronomen die immer größer werdende Kundengruppe, die gesundheitsbewusst auf Alkohol, nicht aber auf Genuss verzichtet – und sich nicht länger mit eintönigem Eistee oder »nur« Wasser zufriedengeben möchte.
Darbo bringt mit der neuen Sorte Pfefferminze frischen Wind in die Sirupregale. Der Kräutersirup mit lebendigem Geschmack und erfrischender Würze. Die angenehme Note der Pfefferminze lädt das ganze Jahr zum Genießen ein.
Alles, nur nicht eintönig! Geschmacksrichtungen 2020
Apropos Wasser: »Nur« Wasser ist zwar zu wenig. Aber in trendiger Aufmachung und ergänzt mit köstlichen Aromen, aus besonderen Quellen, mit pflanzenbasierten Zutaten wie Hafer, Kräutern, Kokoswasser, Birkenwasser, Kiefernwasser, Milchersatzprodukten, mit Kurkuma, Roter Bete, Hagebutte, Moringa, liegt man voll im Trend. Denn: Der Gast von heute ist so offen wie nie zuvor für neue, komplexe Geschmacksrichtungen und ausgefallene Einzelaromen.
»2020 sind zitrische Noten, Ingwer, Rosmarin, Thymian ein großes Thema«, verrät Sommelier Benz. Die großen Marken lassen sich sowieso nicht lumpen: So ist etwa Almdudler, die Kult-Marke aus Österreich, ein heißer Kandidat für die moderne Karte: Das Unternehmen produziert von jeher ohne Konservierungsstoffe, ohne künstliche Aromen, mit natürlichen Kräutern – und vegan: Kunden wählen je nach Vorliebe aus den zahlreichen Varianten. Ab April als Limited Edition in Österreich auch Almdudler Hanf (ohne THC, keine berauschende Wirkung).
Thema Fermentation – und das Trend-Getränk des Jahres
Speziell im urbanen Bereich punkten derzeit mit funktionalen Zutaten angereicherte Getränke, zum Beispiel Proteingetränke aus pflanzlichen Quellen und Spezial-Getränke, die Schlaf, Verdauung, Konzentration, Gedächtnisleistung, Herzgesundheit usw. verbessern. Ebenso boomen spannende Smoothies und Tee. Einem bestimmten Tee, nämlich einem fermentierten, prophezeien Experten zudem eine große Zukunft: Kombucha. Dass dieses Erfrischungsgetränk, das es schon seit 20 Jahren auf dem heimischen Markt gibt, gerade jetzt den Karrieresprung vom einstigen Ladenhüter zum In-Getränk schafft, mag am grundsätzlich grassierenden Hype der Fermentierung liegen, der wohl jüngst von den Küchen auf die Getränke übergesprungen ist.
»Salbei Sprizz«
(in Klammer: Alternative
mit Alkohol)
Rezept von Sommelier
Jochen Benz (Bayerischer Hof, Atelier)
Zutaten:
(4 cl St. Germain)
1 Dash Grapefruitbitters
(5 cl Prosecco oder Soda)
6 cl M.A.T. Craft Salbeilimonade
1 cl frischer Limettensaft
Frischer Salbei, Eis
Zubereitung:
3 – 4 Blätter vom Salbei im Weinglas vorsichtig anstoßen, mit restlichen Zutaten und Eis toppen und umrühren. Als Garnitur eignet sich eine Zitronen- oder Grapefruitzeste.
Erfrischung trifft Alkohol
Von jeher ein perfekter Partner für Erfrischungsgetränke ist Bier (etwa als Radler). Markus Betz vom Getränkegroßhandel Ammersin: »Der Schwerpunkt der Zukunft liegt ganz klar auf alkoholreduzierten und alkoholfreien Bieren. Es wird sich eine Vielfalt entwickeln, die sich nicht nur auf alkoholfreie helle Biere spezialisiert, sondern dann auch alkoholfreie Pale Ales, India Pale Ales, Sauerbiere etc. hervorbringt.«
Bier mit Kombucha, Hanf und Aloe vera – all das sind Ideen für die nahe Zukunft. Beim Misch-Partner Wein sollte man jene, die leicht im Alkohol sind, bevorzugen, rät Sommelier Benz. Sein Tipp: »Poiré von Jörg Geiger«. Ein derzeit heißes Paar der Nacht sind auch Gin und Tonic, sagt Mathias Posch (Ammersin): »Mit dem seit Jahren anhaltenden Gin-Trend hat sich eine ungeheure Vielfalt an Premium-Tonics entwickelt, von geschmacksintensiv bis fruchtig-frisch. So kann der Fentimans-Klassiker Rose Lemonade etwa immer wieder neu, ungewöhnlich und überraschend kombiniert werden: mit Gin, Kaffee, Gurkensirup von House of Broughton (als Mocktail »English Garden«), Eierlikör oder mit Prosecco (als »Rose Spritz«). Mit dem Fentimans Naturally Light Tonic Water genießt man den Gin Tonic mit 30 Prozent weniger Kalorien.«
Fazit: Man kombiniere, experimentiere, überrasche stets aufs Neue – langweilig wird’s den Gästen 2020 sicher nicht.
Sparkling Juicy Tea Earl Grey-Zitronengras-Pfirsich ist alkoholfrei. Hergestellt nach dem Cold-Brew-Verfahren, verbindet er die Fruchtigkeit sortenreiner Van-Nahmen-Säfte mit ausgewählten Tee-Noten. Das feinherbe Bergamotte-Aroma wurde mit dem Geschmack reifer Pfirsiche abgestimmt. Zitronengras und prickelnde Kohlensäure unterstreichen die Spritzigkeit des Sparkling Juicy Tea.
Darbo bringt mit der neuen Sorte Pfefferminze frischen Wind in die Sirupregale. Der Kräutersirup mit lebendigem Geschmack und erfrischender Würze. Die angenehme Note der Pfefferminze lädt das ganze Jahr zum Genießen ein.
Hier trifft Original Almdudler auf belebenden Mate-und Guaranaextrakt – 100 % vegan
»Honest Bio Tee« aus dem Hause Coca-Cola vereint Fruchtsaft bzw. Fruchtpüree mit Tee aus handverlesenen Teeblättern und ist in drei Sorten in Deutschland erhältlich. Alle drei Geschmacksrichtungen – »Schwarzer Tee Himbeere Basilikum«, »Grüner Tee Honig Zitrone«, »Weißer Tee Pfirsich Rosmarin« – enthalten ausschließlich Zutaten aus nachhaltigem Bio-Anbau, zwei Sorten sind zudem für eine vegane Ernährung geeignet.