Individualsystem: mitgebrachte Gefäße befüllen
Das Individualsystem ist unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten vermutlich die günstigste Variante. Denn hierbei entstehen keine zusätzlichen Kosten. So müssen keine Mehrweggefäße angeschafft werden und auch die Rücknahme und Reinigung solcher Gefäße entfällt. Ein weiterer Vorteil: Für die Sauberkeit und die Eignung der Gefäße für den Kontakt mit Lebensmitteln tragen die Gäste die Verantwortung.
Dadurch sind die Einführungs- und Betriebskosten zwar gering, die Handhabung ist jedoch etwas komplizierter als bei Einwegverpackungen. So muss der Gastronomiebetrieb dafür sorgen, dass Keime oder Verschmutzungen an den Fremdgefäßen nicht zu Kontaminationen des Umfelds und der angebotenen Lebensmittel führen. Die mitgebrachten Gefäße dürfen daher nicht in die Nähe von leicht verderblichen Lebensmitteln gelangen und können nicht wie gewohnt auf der Arbeitsfläche hinter der Theke befüllt werden.
Eine Lösung hierfür wäre zum Beispiel ein extra dafür vorgesehener und markierter Bereich auf der Bedien- und Arbeitstheke. Für noch mehr Hygiene kann ein Tablett sorgen, durch das der direkte Kontakt mit dem Fremdgefäß vermieden werden kann.
Inselsystem: betriebseigne Gefäße einsetzen
Werden die Gefäße vom Betrieb zur Verfügung gestellt, liegt die Verantwortung für die Reinigung beim Betrieb. Vorteil ist, dass hierdurch Verunreinigungen weitestgehend ausgeschlossen werden können und das Gefäß im Hygienebereich befüllt werden kann. Ein weiterer Pluspunkt: Die Gefäße befinden sich bereits im Betrieb und Gäste müssen nicht extra daran denken, diese mitzubringen.
Bei der Auswahl der Mehrweggefäße ist darauf zu achten, dass sich diese für den Lebensmittelkontakt eignen. Außerdem muss sichergestellt sein, dass sich die Behälter hygienisch einwandfrei reinigen und trocknen lassen.
Darüber hinaus müssen die Gefäße robust sein, um viele Umläufe zu überstehen. Anzustreben sind mindestens 100 Verwendungen pro Gefäß.
Ein Vorteil von betriebseigenen Mehrweggefäßen ist, dass sie nach eigenen Vorstellungen ausgesucht und eventuell mit einem Unternehmenslogo versehen werden können. Dadurch kann die Kundenbindung erhöht werden.
Nachteil ist dagegen, dass der Einführungsaufwand vergleichsweise hoch ist. So müssen die Gefäße hinsichtlich ihrer Eignung für Lebensmittel geprüft, ausgesucht und angeschafft werden. Zudem müssen Rücknahme und Reinigung organisiert werden. Dabei muss entschieden werden, ob ein Pfand für die Gefäße erhoben wird oder diese unentgeltliche ausgegeben werden.