#5 Wolfgang Kremslehner: »Wir legen unseren Fokus auf die einheimischen Gäste«
Wolfgang Kremslehner gehört zur Hotelier-Familie Kremslehner, die in Wien gleich vier Innenstadthotels und vier Restaurants betreibt und die daher im Bereich Gastronomie / Hotellerie zu den größten privaten Akteuren der Stadt gehört. »Klar, dass auch bei uns die Auslastung gegenüber dem Vergleichszeitraum der Vorjahre gesunken ist, aber insgesamt hoffen wir, die ganze Krise mit einem blauen Auge zu überstehen.«
So hat man während des Sommers etwa versucht, den einheimischen Gast gezielt anzusprechen. »5 Rooms – 5 Acts« etwa nannte sich eine künstlerische Veranstaltung im Hotel Regina, bei der in fünf verschiedenen Hotelbereichen fünf unterschiedliche Lesungen bzw. Vorträge stattfanden. Jeder Act dauerte 15 Minuten, danach wurde gewechselt. Im Preis von 45 Euro waren auch Speis und Trank enthalten. »Das ist bei Hotelgästen wie dem Wiener Publikum so gut angekommen, dass wir die Aufführungstage sogar erweitern mussten«, freut sich Kremslehner. Und mit speziellen Übernachtungspackages inkl. Abendessen und Frühstück sollten die Wiener zusätzlich Lust auf einen Kurzurlaub in der eigenen Stadt bekommen.
Seriöses finanzielles Fundament war Gold wert
Wichtig für die Betriebe war jedenfalls das Instrument der Kurzarbeit. Damit konnte man den Nachfragerückgang, der ja in den Städten besonders groß war, recht gut auffangen. »Und es kommt uns natürlich zugute, dass wir als alteingesessenes Familienunternehmen ein seriöses finanzielles Fundament haben. Die Fortführung der Hotels und Restaurants war also zu keinem Zeitpunkt gefährdet«, so Wolfgang Kremslehner. »Und für den kommenden Herbst/Winter sind wir auch wieder zuversichtlich. Normalisieren wird sich die Situation für die ganze Branche allerdings erst, wenn es eine Impfung gibt.«