#3 Thomas Figlmüller: »Stillstand war für uns gar keine Option – wir haben bewiesen, wie agil wir sein können«
Die Wiener Figlmüller Group mit ihren bekannten Schnitzellokalen hat Covid-19 gleich mehrfach erwischt. Ausgerechnet in diesem Jahr feiert das Unternehmen seinen 115. Geburtstag. Aus diesem Anlass und aufgrund der positiven Entwicklung der letzten Jahre vergrößerten die Unternehmer Hans und Thomas Figlmüller das Wirtshaus in der Bäckerstraße um rund ein Drittel und unterzogen es einer Komplettrenovierung.
Diversifikation als richtiges Rezept
Die Lokale hatten traditionell immer einen sehr hohen Touristenanteil. Dass das Unternehmen trotzdem mit einem blauen Auge durch die Krise schrammte, liegt dabei am breit gefächerten Angebot. Seit vielen Jahren setzen sie mit den verschiedenen Lokalkonzepten auf ein stark diversifiziertes Angebot für unterschiedliche Zielgruppen. Durch diese Vielfalt glückte auch schon in der Vergangenheit der Balanceakt zwischen lokalen Stammgästen und internationalem Publikum. Erstere trugen während des Höhepunkts der Krise maßgeblich zum wirtschaftlichen Durchhalten bei. Binnen kürzester Zeit organisierte das Familienunternehmen einen Take-away- und Delivery-Service, der von immer mehr Gästen stark angenommen wurde. Zudem stellte man das Marketing auf neue Beine und richtete den Fokus auf Onlinekommunikation und das österreichische Publikum – durchaus mit Wiener Schmäh und Augenzwinkern.
»Wir haben Agilität bewiesen und die Restaurant-Flotte sehr schnell an die neuen Windbedingungen angepasst. Das ist vielleicht der Vorteil in einem Familienunternehmen: Jede Genera-tion musste Krisen meistern, und man lernt vom Wissen, das sich in der Familie angesammelt hat«, sagen die Unternehmer. Dabei haben auch Hilfsmaßnahmen der österreichischen Bundesregierung wie die Kurzarbeit geholfen. »Stillstand war gar keine Option! Wir haben den Ausbau der Bäckerstraße bewusst vorangetrieben, um unserem Team eine Perspektive zu geben«, berichten die Figlmüllers.