Niederlagen eingestehen
Auf die Teilnehmerfrage, wie er es damals schaffte mit der Niederlage umzugehen, gestand Bodo Janssen ein: „Von einer Minute auf die andere ist mein enorm großes Ego auf die Größe einer Erbse geschrumpft ist. Ich war wieder genau an dem Punkt, angekommen, an dem ich bei der Übernahme des Unternehmens stand. Ich hatte aber keine Wahl, denn es gab niemanden, dem ich das ganze Geschäft hätte zurückgeben können."
Die ernüchternden Ergebnisse der Mitarbeiterumfrage in der Schublade verschwinden zu lassen, wäre sinnlos gewesen. „Ich habe dann das Gegenteil, habe mich schutzlos und verletzlich gemacht, indem ich mich gegenüber meinen Mitarbeitern geöffnet und sozusagen selbst an den Pranger gestellt, mir meine Fehler eingestanden habe. Raten Sie, welche Wirkung das hervorrief? Es löste bei den Mitarbeitern Offenheit aus, sie waren plötzlich offen für Entwicklungen.“
Wir müssen uns davon befreien, alle Menschen erreichen zu können.
Wenn man sich dann einmal dafür entschieden habe, zu kämpfen, ohne zu wissen, wie es ausgeht, müsse man auch dazu stehen. „Spreche ich gegenüber meinen Mitarbeitern Einladungen aus sich zu öffnen, mache dann aber nichts daraus, wird das langfristig zu Enttäuschung führen und der Zug fährt ab.“
Alle Arbeitnehmer zu erreichen sei dabei jedoch laut Redner Janssen kaum möglich. „Als Führungskraft sind wir nicht für die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter verantwortlich. Wir können nur einen Rahmen schaffen, in dem die Zufriedenheit wachsen kann. Verantwortlich können wir letztlich nur für das sein, worüber wir selbst verfügen. Was die Mitarbeiter daraus machen, liegt nicht in meiner Macht als Arbeitgeber.“
(KAGI)