Im Münchner Künstlerhauses spricht BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert mit Gästen
Gesellige Atmosphäre: Der Empfang im Innenhof des Münchner Künstlerhauses ließ BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert (re.) Zeit, sich von den Gästen des Mittagsempfangs auf den neusten Stand in den Betrieben zu bringen. Foto: BdS/Nadine Ingold

Bürokratieabbau gefordert

Besonders kritisierte er die zähen Verwaltungsverfahren bei der Fachkräftezuwanderung. Trotz der beeindru­ckenden Integrationskraft der Branche werde die erfolgreiche Eingliederung von Arbeitskräften aus dem Ausland durch lange Wartezeiten und bürokratische Hürden erheblich erschwert.

Kut­zer drängte auf eine dringend notwendige Beschleunigung der Verwal­tungsverfahren und unterstrich die Bedeutung der Zuwanderung, um den Herausforderungen des demografi­schen Wandels und des Fachkräftemangels zu begegnen: „Wir brauchen die Menschen aus dem Ausland, und sie müssen die Möglichkeit haben, hier zu arbeiten.“ Zum Abschluss seiner Rede forderte der BdS-Präsident verstärkte Unterstützung und mehr Wertschät­zung seitens der Politik: „Was wir von der Politik brauchen, ist Unterstützung für unsere Arbeit und Anerkennung für unsere Leistung“, erklärte er nachdrücklich. „Wir brauchen eindeutige und klare Signale, die uns entlasten.“

FDP-Bundestagsfraktion-­Geschäftsführer Stephan Thomae
FDP-Bundestagsfraktion-­Geschäftsführer Stephan Thomae forderte ein Um­denken in der Politik u. a. ­in Bezug auf starre Arbeitszeitregelungen. Foto: BdS/Nadine Ingold

Mehr Pragmatismus wagen

Wir müssen ein Arbeitsmarkt für Menschen sein, die hier ihre Chancen suchen wollen

Stephan Thomae, Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion

Auch Stephan Thomae betonte in sei­ner Rede die Bedeutung der Systemgastro­nomie. „Viele Erfolgsgeschichten in diesem Land beginnen in Ihren Unterneh­men“, lobte er die Branche als wichtigen Arbeitgeber und In­te­grationshelfer, insbesondere für Menschen mit ge­ringer Qualifikation und für ausländi­sche Arbeitnehmer. Die Politik, so Thomae weiter, stelle der Systemgastronomie oft unnötige Hürden in den Weg, etwa durch starre Arbeitszeitregelungen. Er forderte ein Umdenken: „Wir neigen dazu, Menschen zu schützen, die gar nicht geschützt werden wollen. Lassen wir ihnen doch die Freiheiten, ihr Leben und ihre Arbeitszeit nach ihren Vorstellungen zu gestalten.“

Thomae ging auf die Dringlichkeit ein, gezielte Maßnahmen zur Anwerbung von Arbeitskräften zu ergreifen, ohne dabei Migration und Asylpolitik zu vermischen. „Wir müssen ein Arbeitsmarkt für Menschen sein, die hier ihre Chancen suchen wollen“, so sein Appell, Deutschland als attraktiven Arbeitsstandort zu positionieren. Beim Thema Verpackungsverbote plädierte Thomae für pragmatische Ansätze: „Wir dürfen nicht über das Ziel hinausschießen, sondern müssen immer auch die Le­benswirklichkeit und die wirtschaftliche Verlässlichkeit im Blick behalten.“

Dr. Florian Herrmann
Staatsminister Dr. Florian Herrmann würdigte in seiner Rede die beachtliche Integrationsleistung der Systemgastronomiebranche, insbesondere für Migranten. Foto: BdS/Nadine Ingold

Mehrwertsteuer ist noch nicht vom Tisch

Staatsminister Dr. Florian Herrmann hob in seiner Rede ebenso die zentrale Bedeutung des Mittelstands für Deutschland hervor, insbesondere im Bereich der Gastronomie: „Sie stehen für Qualität, Vielfalt, Beständigkeit und – ganz zentral – für den Mittelstand.“ Er unterstrich die Notwendigkeit, politische Entscheidungen verstärkt aus der Perspektive des Mittelstands zu treffen: „Ich bin überzeugt, dass bessere Politik herauskäme, wenn man Politik von Anfang an durch die Brille des Mittelstands sehen oder durch dessen Kopf denken würde.“

Es käme eine bessere Politik heraus, wenn man Politik von Anfang an durch die Brille des Mittelstands sehen oder durch dessen Kopf denken würde 

Dr. Florian Herrmann, Staatsminister

Wie sein Vorredner kritisierte Herrmann die überbordende Bürokratie und sprach sich für dringend notwendige Entlastungen der Unternehmen aus. „Wir müssen ein Umdenken schaffen, weg von übermäßiger Bürokratie hin zu einem Vertrauensvorschuss für die Unternehmen“, forderte er eindringlich. Gleichzeitig sprach er sich klar für eine dauerhafte Senkung der Mehr­wertsteuer auf 7 Prozent für die Gastronomie aus. „Ministerpräsident Söder hat das ja schon einmal durchgesetzt. Aus unserer Sicht ist es richtig, darum lassen wir da auch nicht locker.“

In seiner Rede würdigte Herrmann zudem die beachtliche Integrationsleistung der Branche, insbesondere für Migranten: „Sie prägen Biografien positiv.“ Zum Abschluss forderte der Staatsmi­nister eine pragmatischere politische Herangehensweise, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Integration ausländischer Arbeitskräfte zu beschleunigen. Er versicherte, dass die Zusammenarbeit zwischen der bayerischen Staatsregierung und der Gastronomiebranche weiterhin eng und vertrauensvoll bleiben wird: „Wir sind Ihnen sehr verbunden und danken Ihnen für Ihre großartige Arbeit.“

BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert zeigte sich erfreut über die zu­gesagte Unterstützung und betonte, dass die Senkung der Mehrwertsteuer ein wichtiges Signal der Entlastung für die Branche wäre und man die klare Erwartung an die nächste Bundesregie­rung habe, die Mehrwertsteuer auf Speisen wieder zu senken.

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