Systemgastronomie fordert politische Rückendeckung
Branche diskutiert über die derzeitige Lage und Zukunftsaussichten
von Karoline GiokasWelche wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung hat die Systemgastronomie? Wie steht es um die aktuelle Lage der überwiegend mittelständisch geprägten Branche? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern und was fordert die Branche von der Politik? Diese Fragen standen beim Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie, der alljährlich am Vortag des Wiesnauftaktes stattfindet, ganz oben auf der Agenda.
Rund 170 Gäste folgten der Einladung zum traditionellen Event ins Münchner Künstlerhaus, das erneut eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Medien und Verbänden bot. Politische Gastredner waren in diesem Jahr Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Stephan Thomae, Mitglied des Deutschen Bundestags und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, sowie Martin Huber, Mitglied des Bayerischen Landtags und Generalsekretär der CSU.
Kutzer unterstreicht wirtschaftliche Relevanz der Branche
In seiner Begrüßungsrede betonte BdS-Präsident Matthias Kutzer die außerordentliche Bedeutung der Systemgastronomie für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. „Wir sind Arbeitgeber für rund 120.000 Beschäftigte und Gastgeber für täglich rund 4 Millionen Gäste“, hob er hervor. Mit einem Anteil von einem Drittel an den Gesamtausgaben in der Gastronomie unterstreiche die Branche ihre wirtschaftliche Relevanz.
Viele der politischen Rahmenbedingungen sind nachvollziehbar, aber manches eher ideologisch getrieben und schwer umsetzbar
Trotz dieser Erfolge äußerte Kutzer Besorgnis über die aktuellen Herausforderungen wie gestiegene Energiepreise, Arbeitskräftemangel und bürokratische Hürden. „An die massiven Probleme, die uns durch die wieder angehobene Mehrwertsteuer entstanden sind und die damit verbundenen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen brauche ich hier niemanden zu erinnern“, so Kutzer.
Der BdS-Präsident äußerte deutliche Kritik an den politischen Rahmenbedingungen, die von der Branche zunehmend als Belastung empfunden werden. „Vieles davon ist nachvollziehbar, aber manches eher ideologisch getrieben und schwer umsetzbar“, führte er aus und verwies dabei auf problematische Vorgaben wie etwa das geplante Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz, das Lieferkettengesetz oder die zahlreichen unterschiedlichen Vorgaben zum Umgang mit Verpackungen. Die wachsenden bürokratischen Hürden belasten die Systemgastronomie spürbar.