Analyse

So entwickelt sich der Hotel-Investmentmarkt

Hochhaus
Das Jahr 2022 markierte mit dem niedrigsten Transaktionsvolumen der letzten acht Jahre einen Tiefpunkt auf dem Hotel-Investmentmarkt in Deutschland. (Foto: © hanohiki/stock.adobe.com)
Geopolitische Spannungen, ein sich veränderndes Zinsumfeld und eine schwächelnde Wirtschaft – der Hotel-Investmentmarkt muss sich auch weiterhin diversen Unwägbarkeiten stellen. Doch welche Segmente verzeichnen gute Performancezahlen? Und wie werden sich die Transaktionszahlen entwickeln? Antworten darauf lieferte ein Pressegespräch von Colliers, mrp hotels und Stayery.
Freitag, 24.02.2023, 11:45 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Das Jahr 2022 wurde nach Zahlen von Colliers mit 1,875 Mrd. Euro als das niedrigste Hotel-Transaktionsvolumen der vergangenen acht Jahre notiert. Das investierte Volumen hat sich im Vergleich zum Rekordjahr 2016 mehr als halbiert: nur noch 36 Prozent des Transaktionsvolumens vom Allzeithoch 2016 (5,2 Mrd. Euro) wurden 2022 notiert.

Im Vergleich mit den letzten Jahren hat sich das Verhältnis Einzel- zu Portfoliotransaktionen deutlich verändert. Machten 2016 Einzeltransaktionen nur knapp 54 Prozent des Gesamtvolumens aus, betrug ihr Anteil 2022 knapp 80 Prozent.

„2022 fehlte die Portfolio-Transaktionstätigkeit im ohnehin schwierigen Umfeld mit rund 275 Mio.
Euro fast gänzlich und markierte sowohl relativ als auch absolut ein Tief“, sagt René Schappner, Head of Hotel bei Colliers Deutschland. Das aus 2016 stammende Rekordvolumen mit allein 2,4 Mrd. Euro Portfoliotransaktionen hat nach wie vor Bestand.

Der Anteil der Assetklasse Hotel am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen lag 2022 mit knapp vier Prozent ebenfalls so niedrig wie nie. Zum Vergleich: Auch bei diesem Parameter zeigte sich das Jahr 2016 herausragend: Mit rund zehn Prozent wurde der höchste Anteil der Assetklasse Hotel am gewerblichen Transaktionsvolumen registriert.

Portfolioaktivität könnte 2023 zulegen

„Sicher war Corona wie in vielen Bereichen nach vielen Boomjahren ein negativer Gamechanger für die Reise- und Tourismusbranche, der eine große Verunsicherung Hotelinvestments gegenüber ausgelöst hat. Die Rückgänge sind im Bereich Hotel insgesamt sogar größer als in anderen Assetklassen – von der Logistik einmal abgesehen. Der Schock war Anfang 2022 noch nicht ganz überstanden und die Verunsicherung wurde durch den Krieg in der Ukraine ein weiteres Mal verstärkt“, so René Schappner.

Weiter erläutert er: „Aufgrund der generell derzeit bei Immobilien verhaltenen Investmentaktivität ist allerdings auch 2023 mit einem unterdurchschnittlichen Hotel-Transaktionsvolumen zu rechnen. Die Portfolioaktivität wird unserer Prognose nach aber leicht zulegen.“

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