Schnittstellen für Geräte und Tools schaffen
Entlastung ist allerdings kaum möglich, wenn das Personal mit bis zu 30 verschiedenen Systemen umgehen muss, die nicht miteinander kommunizieren. Wünschenswert seien deshalb standardisierte Schnittstellen, die den Datenaustausch erleichtern, stellte die Expertenrunde geschlossen fest.
Notfalls müssen die Gastronomen hier mehr Druck ausüben, wie Katharina Blöcher, Initiatorin des Foodservice Digital Hubs an der Universität Leipzig, bestätigte: „Schnittstellen sind eines der zentralen Themen. Große Gastronomen können hier eher Einfluss darauf nehmen, dass sich die Anbieter dafür öffnen, den Datenaustausch zu vereinfachen.“
Menschenfreundliche Digitalisierung?
Die Frage, wie die Digitalisierung „menschenfreundlich“ vonstattengehen kann, stand auch im Mittelpunkt des zweiten Panels mit dem Titel „Eine Denkaufgabe für die Branche vom Business-to-Customer zum Business-to-Human“. Hier berichtete Gastronom Tim Bornewasser von seinen Erfahrungen mit Service-Robotern, die seit rund einem Jahr in seinem Hafenrestaurant in Grömitz dem Personal viele Wege abnehmen.
„Es gibt dabei keine Lösung, die für alle passt. Welche digitale Tools sinnvoll sind, muss jeder Betrieb individuell entscheiden.”
Bornewasser riet außerdem, die Mitarbeiter an den wirtschaftlichen Vorteilen der Technologie zu beteiligen, um die Akzeptanz zu erhöhen. Denn Digitalisierungsschritte dürften weder vom Team noch von den Gästen für Sparmaßnahmen gehalten werden.
Anreize für Mitarbeiter schaffen
„Alles steht und fällt damit, dass die Mitarbeiter die Tools benutzen“, unterstrich Tristan Reifert, Co-Gründer des Personalmanagement-Tools gastromatic. „Als Anbieter haben wir ein starkes Interesse daran, dass das Team unsere Lösungen cool findet. Dabei zählen kleine Details wie beispielsweise die Übersicht über das Arbeitszeitkonto, die das Privatleben planbarer und damit das Arbeiten in der Gastronomie attraktiver machen.“
Die Features zu priorisieren, von denen die Mitarbeiter besonders profitieren, empfahl Prof. Dr. Carolin Durst von der Hochschule Ansbach. Anreize können auch Gamification-Aspekte setzen, ergänzte Andreas Rinnhofer, der mit seiner INN ovativ KG digitale Schulungskonzepte entwickelt.