Systemgastronomie bei Digitalisierungsprozessen im Vorteil
Egal, ob im Backoffice oder im Front of the House – klug eingesetzt, bieten neue Technologien tatsächlich einen großen Mehrwert. „Manchmal werden digitale Lösungen aus der Not heraus geboren und erweisen sich dann als Umsatztreiber“, wusste Peter Schimpl, Vice President Digital & IT bei L’Osteria, zu berichten. Er sieht die Systemgastronomie klar im Vorteil, wenn es um die digitalgestützte Prozessoptimierung geht.
„Mit ihren spezialisierten Fachabteilungen bringt sie den Fortschritt in der gesamten Branche voran – auch zum Nutzen von Individualgastronomen. Es lohnt darüber hinaus der Blick in andere Industriezweige.“
Mensch und Maschine kollaborieren
Dennoch waren sich die Diskutanten einig, dass Künstliche Intelligenz und Roboter den Menschen in der Hospitality-Branche auch langfristig nicht ersetzen werden: „Roboter sind unschlagbar darin, präzise Prozesse automatisiert und effizient abzubilden, sodass sich Menschen und Maschinen in Spitzenzeiten ergänzen können“, erklärte Harald Rohrmoser (Knext Hospitality Robotic Solutions) und ergänzte: „Dabei geht es nicht nur darum, etwas von A nach B zu transportieren, sondern um gut durchdachte Customer Journeys.“
Wie sich das Gästeerlebnis bei L’Osteria im kommenden Jahr verändern soll, verriet Peter Schimpl, Vice President Digital & IT: „Wir werden den Gästen die Möglichkeit geben, am Tisch nachzubestellen und zu bezahlen, ohne auf den menschlichen Service zu verzichten. Das Nebeneinander beider Angebote ist eine Win-Win-Situation für unsere Gäste und Mitarbeiter.“ Zumal, wie mehrere Experten bestätigten, auch die ältere Generation dank Corona immer geübter im Umgang mit digitalen Tools wird.
Mitarbeiter mit auf den Weg der Digitalisierung nehmen
Die Mitarbeiter auf dem Weg der Digitalisierung mitzunehmen, ist Prof. Dr. Jan Wirsam von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin wichtig: „Das Team muss an einem Strang ziehen, das Personal darf keine Angst haben, dass man es wegrationalisiert. Ebenfalls erfolgsentscheidend ist die Entschlossenheit der Führungsebene, das Thema Digitalisierung mutig anzugehen und Geld in die Hand zu nehmen – gerade auch in Zeiten knapper Ressourcen.“
Um sich im Dschungel der zahlreichen Anbieter von Systemen und Software zurechtzufinden, brauchen Investoren und Gastronomen oftmals die Unterstützung von kompetenten Vertrauenspersonen. Thomas Mertens, Experte für digitales Changemanagement und Mitglied im FCSI, betonte: „Digitalisierung ist wie ein lebendiger Organismus. Nur konstante Pflege führt von der Belastung in die Entlastung.“