Corona-Pandemie

Tui vor Rückzahlung erster Staatshilfen

Tui Reisebüro
Mut schöpft Tui aus den Buchungen der vergangenen Wochen. (Foto: © nmann77/stock.adobe.com)
Kann die Tourismusindustrie 2022 wieder richtig Tritt fassen? Bei Tui sind die Erwartungen an den Sommer hoch. Auch die umstrittene Unterstützung der deutschen Steuerzahler soll bald schrittweise zurückgefahren werden.
Dienstag, 08.02.2022, 15:01 Uhr, Autor: Martina Kalus

Der Reisekonzern Tui rechnet im Sommer trotz der Omikron-Variante mit einem vollen Comeback des Urlaubsgeschäfts und will schon davor einen ersten Teil der Staatshilfen zurückgeben. Rund 700 Millionen Euro sollen zum 1. April wieder abfließen, wie Vorstandschef Fritz Joussen am Dienstag ankündigte. Nach dem existenziellen Dämpfer in der Anfangszeit der Corona-Krise sieht der Manager eine deutliche Stabilisierung. „Die Nachfrage nach Reisen ist über alle Märkte hoch“, sagte Joussen zur Vorlage der Zahlen für das erste Winterquartal. „Der Weg aus der Pandemie zeichnet sich immer klarer ab.“

Das Unternehmen erwartet für den Sommer ein Geschäft etwa auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Die Vorzeichen dafür waren zuletzt gut: Im ersten Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember) erzielte Tui einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro – rund fünfmal so viel wie im ersten Corona-Winter ein Jahr zuvor.

Unterm Strich konnte der Konzern seinen saisontypischen Verlust von 780 Millionen auf 384 Millionen Euro etwa halbieren. Allerdings fiel das Minus höher aus, als viele Branchenexperten erwartet hatten. Im November und Dezember hatten Befürchtungen zu den Konsequenzen von Omikron die Stimmung im Tourismus noch schwer belastet. Der Kurs der Tui-Aktie fand am Dienstagmorgen zunächst keine klare Richtung.

Buchungen der vergangenen Wochen

Mut schöpft das Management aus den Buchungen der vergangenen Wochen. Immer noch entschieden sich viele Kunden recht kurzfristig. „Aber das Vertrauen auf Fortschritte bei der Beendigung der Pandemie steigt“, berichtete der Konzern. Bis zum 30. Januar hätten gut 3,5 Millionen Kunden eine Tui-Reise für den Sommer gebucht. Das seien 28 Prozent weniger gewesen als zum gleichen Zeitpunkt 2019 – in der vergangenen Woche seien aber schon mehr Neubuchungen eingegangen als in der entsprechenden Zeit 2019. Viele Verbraucher hätten Nachholbedarf. Ähnliches war zuletzt aus dem Vertrieb zu hören. So meldete das Online-Angebot Tui.com am 30. Januar dem Vernehmen nach den bisher höchsten Umsatz überhaupt an einem Tag. In den stationären Reisebüros und bei Serviceanfragen soll der Betrieb ebenfalls stark zulegen.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Tui Flugzeug
Positive Entwicklung
Positive Entwicklung

Tui sieht sich auf Kurs

Zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie sieht sich Tui wieder auf Kurs. Um den Reisekonzern vor dem Aus zu retten, hat der deutsche Staat rund vier Milliarden Euro an Kapital und Krediten zur Verfügung gestellt.
Messegeschehen
Corona-Pandemie
Corona-Pandemie

Messewirtschaft will Planungssicherheit

2021 wurden in Deutschland rund 270 der geplanten 380 Messen abgesagt. Damit es 2022 wieder besser läuft, hat der Branchenverband jetzt seine Forderungen an die Politik vorgelegt.
Euro-Noten, ein Taschenrechner und Buchstabenwürfel mit dem Wort "Corona"
Wege aus der Krise
Wege aus der Krise

Hoffnung auf ein Rettungspaket

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat die Hoffnung auf weitere staatliche Unterstützung genährt. Demnach könnten bald besonders hart von der Corona-Krise betroffene Unternehmen zusätzliche Finanzhilfen erhalten.
Koenigshof, a Luxury Collection Hotel, Munich von Außen
Aufschwung
Aufschwung

Marriott International verzeichnet Rekordwachstum

Die Gruppe konnte 2024 ein starkes Wachstum in der EMEA-Region mit 291 Vertragsabschlüssen und über 34.000 neuen Zimmern erzielen. Das Portfolio wurde um 180 Hotels erweitert und neue Märkte in Luxemburg, Senegal und Angola erschlossen. 
Dr. Marcel Klinge
Beschluss
Beschluss

DZG begrüßt Einigung zur Schuldenbremse

Am Dienstag hat sich die Koalitionsspitze auf die Schaffung eines Sondervermögens geeinigt. Der Thinktank Denkfabrik Zukunft der Gastwelt bewertet den Schritt als sehr positiv und sieht das Bündnis CDU/CSU und SPD auf dem richtigen Weg.
Sören Hartmann
Zukunftsperspektive
Zukunftsperspektive

Positives Signal für die Tourismuswirtschaft

Sören Hartmann, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, äußert sich sehr positiv über die Entscheidung der Koalitionsspitze, ein Sondervermögen zu schaffen. Auch die Reisebranche könnte von dieser Maßnahme profitieren und einen Aufschwung erhalten.
Deutscher Bundestag
Wahlkampf
Wahlkampf

Bundestagswahl 2025: Das planen die Parteien für die Wirtschaft

In wenigen Wochen wird der Bundestag neu gewählt – und das mitten in der Rezession. Hohe Energiekosten, große wirtschaftliche Unsicherheiten und hohe Steuern belasten Unternehmen und Bürger. Doch welche Pläne haben die Parteien für die Wirtschaftspolitik?
Angela Inselkammer
Aktion
Aktion

Dehoga Bayern unterstützt Wirtschaftswarntag

Gemeinsam für eine Wirtschaftswende: Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern beteiligt sich zusammen mit mehr als 100 Verbänden und Unternehmen am ersten bundesweiten Wirtschaftswarntag. Ziel ist es, die notwendige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in den Fokus des Bundestagswahlkampfs zu rücken.
Markus Suchert
Wirtschaftswarntag
Wirtschaftswarntag

Für eine starke Systemgastronomie

Der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) beteiligt sich am ersten bundesweiten „Wirtschaftswarntag“. Gemeinsam mit rund 70 Wirtschaftsverbänden will man die Politik auffordern, die deutsche Wirtschaft zu stärken.