Die Bedeutung von ESG ist auch im Investmentbereich deutlich spürbar
Zudem stellt sich aktuell vielfach die Frage, wie Investoren und Betreiber den Spagat zwischen Erfüllung der ESG-Anforderungen und ihren dazugehörigen Investitionen schaffen.
„Vor allem die Finanzierungsseite erhöht den Druck in Sachen ESG. Banken bieten aktuell bessere Konditionen, einen sogenannten green discount, für nachhaltige Projekte und Produkte, bleiben dabei aber wachsam, um Greenwashing zu vermieden“, saht Martin Schaffer.
Er ergänzt: „Die Kreditvergabe ist an eine Vielzahl von Kriterien gebunden. Insgesamt gehen der Trend und die Nachfrage zu nachhaltigen, ESG-konformen Finanzierungen, die ausdrücklich nicht mehr nur das ‚E‘, also den Bereich Umweltschutz / CO2-Ausstoß umfassen.“
Bestand auch für ESG-Ziele immer wichtiger
Angesicht des geringen Neubauvolumens wächst die Bedeutung des Bestandes. „Die damit verbundene Herausforderung manifestiert sich, auch und gerade für die Hotellerie, im großen Bestand, der größtenteils alles andere als ESG-konform ist. Taxonomie und aktuelle Anforderungen (Zertifizierungen) können bei Neubauten einfacher erfüllt werden“, sagt Martin Schaffer.
Weiter erläutert er: „Die Politik könnte hier Anpassungen vornehmen, denn die Intention war dabei ausdrücklich nicht, dass nur noch der Neubau im Fokus dieser Bemühungen steht. Sanierungsmaßnahmen müssen Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Alles andere wäre nicht zukunftssicher und auch nicht finanzierbar.“
Herausforderung durch Kosten
„Einsparungen bei Energiekosten sind mit Investitionen verbunden. Diese kann nicht allein der Eigentümer tragen und nur der Betreiber davon profitieren“, meint Martin Schaffer. Wie so oft komme es dabei auf einen Ausgleich zwischen Eigentümer und Betreiber an, beispielsweise in Sachen Versorgung mit grünem Strom. Hier kann der Asset Manager moderierend unterstützen.
„Zusammengefasst sind Immobilienbesitzer in der Pflicht zu definieren, wann ein Asset als ‚stranded‘ gilt beziehungsweise gelten könnte und wie dies zu vermeiden ist“, so Martin Schaffer abschließend.
(mrp hotels/SAKL)