Hotelinvestmentmarkt mit solidem Ergebnis
Während der Hotelmarkt 2021 eine Jahresendrally erlebte, blieb diese 2022, analog zum gesamten Immobilieninvestmentmarkt, aus, wie Colliers berichtet. In den letzten drei Monaten des Jahres flossen circa 528 Millionen Euro in Hotelobjekte.
Wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Inflationsraten und steigende Zinsen waren seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die dominierenden Themen. Wobei die gestiegenen Finanzierungskosten den größten Einfluss auf das Transaktionsgeschehen hatten.
„Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Verwerfungen haben den gewerblichen Immobilienmarkt insgesamt negativ beeinträchtigt“, sagt René Schappner, Head of Hotel bei Colliers.
Er ergänzt: „Trotzdem haben wir auf dem Hotelinvestmentmarkt ein relativ stabiles Transaktionsniveau über die Quartale hinweg registriert. Anders als beispielsweise in den Assetklassen Büro oder Industrie und Logistik brach das Hotelvolumen in der zweiten Jahreshälfte nicht ein, sondern blieb stabil, wenn auch auf einem niedrigerem Niveau.“
Renditespread zwischen Hotel- und Büroimmobilien sinkt
Gestiegene Finanzierungskosten haben Immobilienpreise assetklassenunabhängig sinken lassen. Die Preiskorrekturen im Hotelsegment waren aber geringer als in anderen Assetklassen. Während in den Jahren 2020 und 2021 vor allem in den Nutzungskategorien Büro sowie Industrie und Logistik deutliche Renditekompressionen stattfanden, blieben die Spitzenrenditen von Hotels konstant.
Dementsprechend fiel die Preiskorrektur 2022 weniger deutlich aus und die Abstände der Renditen zueinander haben sich reduziert. Mit einer durchschnittlichen Bruttoanfangsrendite von 4,75 Prozent in der Spitze beträgt der Abstand zur Bürospitzenrendite unter 100 Basispunkte und zu Industrie und Logistik weniger als 50 Basispunkte.
„Die Herausforderung restriktiverer Finanzierungen und langwieriger Prozesse begleiten den Hotelinvestmentmarkt bereits seit fast drei Jahren. In dieser Zeit haben sich die Akteure bereits an ein schwierigeres Transaktionsumfeld angepasst. Daher hatten die zusätzlichen negativen Einflüsse in 2022 nicht so erhebliche Einflüsse auf das Transaktionsgeschehen wie in anderen Assetklassen, wenngleich eine Beeinträchtigung nicht von der Hand zu weisen war. Die deutliche Wiederbelebung des Reiseaufkommens 2022, verbunden mit hohen Zimmerauslastungen bei gestiegenen Übernachtungspreisen, bilden ein gutes Fundament für Hotelinvestitionen“, führt Schappner aus.