Langfristig hilft die Inflation bei der Wertsteigerung der Immobilie durch massiv steigende Pachten. Allerdings wirft eine entsprechende Erhöhung auch die Frage auf, ob alle Betreiber in der Lage sind, diese bedienen zu können, wenn ihre Ertragskraft mit erhöhten operativen Kosten und weiterhin schwacher Nachfrage sinkt. Investoren müssen daher Verträge einem langfristigen „Stresstest“ unterziehen.
In der Preiserwartung ist zwischen Käufer und Verkäufer weiter ein Unterschied festzustellen. Im Laufe des Jahres wird allerdings erwartet, dass zum einen aufgrund sinkender Neubauaktivitäten und zum anderen aufgrund von möglicherweise zunehmender Distressed Properties am Markt, die Preise von Bestandshäusern unter Druck geraten werden. Bei erwarteter stabilisierter Marktlage werden auch Investoren besser einzuschätzen wissen, wie sich finanzielle Parameter bewegen.
Tourismusexpertin Susanne Kraus-Winkler: „Die Frage wird sein, wie viele Distressed Immobilien dieses Jahr auf den Markt kommen. In Österreich stehen viele Übergaben an. Sollten diese scheitern, kommen die Objekte wieder auf den Markt.“
6. Value-Add Transaktionen im Fokus der Investoren
Neu- beziehungsweise Repositionierung, Renovierung oder Umnutzung, die eine Wertsteigerung der Immobilie als Ziel haben, werden aller Voraussicht nach auch in diesem Jahr stark verfolgt.
Voll digitalisierte Produkte haben derzeit den Vorteil, dass sie aufgrund von geringeren operativen Kosten ihren Break-even auch mit weniger Auslastung erreichen. Zudem können Betreiber so das Problem des Personalmangels besser umgehen. Serviced Apartments sind dabei ein Positivbeispiel.
Hannibal Dumont-Schütte, Gründer und Geschäftsführer von Stayery: „Das Interesse an der Asset-Klasse ist investorenseitig größer denn je, da die Zukunftsfähigkeit der diversen Konzepte und Marken immer offensichtlicher wird.“
Dimitri Chandogin, Gründer und Geschäftsführer der Numa Group: „Wir sehen bei unserer Expansion eine stark steigende Nachfrage seitens institutioneller Investoren für unser neu etabliertes Segment. Die Makroökonomie und der steigende Technologiedruck begünstigen das Wachstum der Numa Group.“