Roboter im Restaurant als Zukunftstrend?
Aktuell sei der Einsatz solcher Roboter in Deutschland noch nicht weit verbreitet, schildert Wirtschaftsprofessor Valentin Weislämle von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. „Klar ist jedoch, dass die Anzahl der Geräte immer mehr zunimmt und dass die Serviceroboter nicht mehr verschwinden werden. Insofern kann man von einem Trend sprechen.“ Der Personalmangel in der Branche sei Beschleuniger für deren Verbreitung, erläutert der Leiter des Studiengangs BWL-Tourismus, Hotellerie und Gastronomie.
„Ausschlaggebend sind immer die Kosten.“ Die Serviceroboter für den gewerblichen Einsatz kosteten zwar mindestens rund 10.000 Euro und je nach digitalen Möglichkeiten auch viel mehr. Dafür seien sie ohne Pause einsetzbar.
„Definitiv wird diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten sein“, glaubt Weislämle. Die Maschinen könnten als Transportgeräte für Geschirr fungieren, eine spracherkennende Bestellannahme leisten und die Speisen platzgenau ausliefern. Der Roboter könne eine Servicekraft auch ersetzen, meint der Wissenschaftler.
Herzliche Gastfreundschaft unverzichtbar
Der Gaststättenverband Dehoga weiß bisher nur von einigen wenigen Betrieben, die mit Servicerobotern arbeiten – etwa im Allgäu, in Bayreuth, in einem Hafenlokal in Schleswig-Holstein oder auch einem Hotel in Berlin. Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges betont: „Wir können nicht bestätigen, dass die Unternehmen wegen personeller Engpässe vermehrt in Serviceroboter investieren.“
Roboter seien beim An- und Abtransport von Geschirr oder einfachen Speisen entlastend, könnten aber echte Mitarbeiter nicht ersetzen. „Wir gehen nicht davon aus, dass Serviceroboter in unserer Branche flächendeckend als Mitarbeiter-Ersatz angeschafft werden, obwohl sie bei den Gästen natürlich erst einmal große Begeisterung wecken“, sagt Hartges. Menschlicher Kontakt und „herzliche wie kompetente Gastfreundschaft“ seien unverzichtbar.