Hohe Umsatzrückgänge im Juli
Verschiedene gastgewerbliche Betriebe können trotz Corona-bedingten Einschränkungen in der Schweiz erfreuliche Umsätze schreiben, etwa Bergrestaurants oder Ausflugshotels; doch das ist nur ein kleiner Teil. Das belegen die Ergebnisse der aktuellen, repräsentativen Mitglieder-Befragung des Branchenverbandes GastroSuisse. Alle Bereiche des Gastgewerbes erzielten im Juli insgesamt einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 31,8 bis 66,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. „Wenn die Situation anhält, werden zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen nötig, um Unternehmen zu retten und einen massiven Stellenabbau zu verhindern“, hält GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer fest. „Mehr als die Hälfte der Betriebe ist gemäß der Umfrage weiterhin auf das Instrument der Kurzarbeit angewiesen; eine Möglichkeit, die unbedingt fortbestehen muss.“
Die Situation bleibt für viele Betriebe kritisch. „Dabei handelt es sich bei Weitem nicht nur um solche, die es bereits vorher schwer hatten“, erklärt Platzer. „Die Corona-Krise, welche die Betriebe unverschuldet trifft, setzt allen zu.“ Zu den Unterschieden zwischen den Betriebstypen kommen große Unterschiede zwischen den Regionen.
Deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land
In allen Landesteilen der Schweiz liegt der Umsatz im Juli 2020 deutlich hinter den Vergleichswerten des Vorjahres: Der entsprechende Umsatzrückgang in der deutschen Schweiz beträgt minus 30 Prozent, in der Westschweiz minus 35 Prozent und in der italienischsprachigen Schweiz minus 37 Prozent. Die größten Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr verzeichneten städtisch geprägte Kantone wie Basel-Stadt (minus 46,6 %), Genf (minus 42,4 %) und Zürich (minus 39 %). Der Juli-Umsatz im Gastgewerbe liegt im gesamtschweizerischen Durchschnitt um 31,9 Prozent hinter dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Trotz Ferienzeit und Sommerwetter ist der Umsatz bei einem Drittel der befragten Betriebe im Juli auch gegenüber dem Vormonat Juni weiter gesunken.
Jede weitere Welle vermeiden
Eine Prognose für die künftige Umsatzentwicklung ist schwierig. „Sollten bisherige Lockerungen infolge steigender Fallzahlen aufgehoben und die Auflagen weiter verschärft werden müssen, ist es absolut zwingend, dass gleichzeitig auch entsprechende Maßnahmen zur wirtschaftlichen Unterstützung ergriffen werden“, so Casimir Platzer. „Aus gesundheitlicher und wirtschaftlicher Sicht müssen wir alles daran setzen, jede weitere Welle zu vermeiden“, betont Platzer. „Die Folgen für die Branche wären katastrophal.“