War der Stern von Anfang an Ihr Ziel?
Mein Ziel war das Kochen auf hohem Niveau. Dass die Arbeit bereits eineinhalb Jahre nach Eröffnung unseres Gasthof Alex so belohnt wurde, ist eine wunderbare Anerkennung und Bestätigung.
Wie viel Mut braucht es, um in einem 120-Seelen-Ort ein Gourmet-Restaurant zu eröffnen?
In meinem Fall brauchte es gar nicht so viel Mut. Ich bin ja sozusagen in der Küche aufgewachsen. Sie war immer der Mittelpunkt unseres Familienlebens. Deshalb war für mich auch der Wunsch, Koch zu werden, immer klar. Unser Gasthof Alex ist bereits seit 1886 in Familienbesitz.
Ich habe ihn in fünfter Generation von meinen Eltern übernommen. Neben ihrem landwirtschaftlichen Betrieb haben sie ein beliebtes Gasthaus mit Fremdenzimmern etabliert. Insofern war der Boden gut bereitet.
Mit meiner Lebensgefährtin Madlen Häckel, die sich um den Service im Restaurant kümmert, habe ich eine Partnerin, die gehobene Gastronomie von der Pike auf gelernt hat und die Leidenschaft dafür mit mir teilt.
Gemeinsam haben wir den Gasthof nach unseren Wünschen umgestaltet. Viel Geld haben wir in die Küche investiert, in deren Mittelpunkt immer noch der alte Holzofen meiner Großeltern steht.
Darin schmoren wir nach wie vor sonntags unsere Braten. Ich denke, das sagt einiges über unsere Philosophie. Nur wer gut verwurzelt ist, kann nach oben wachsen. Dass die Entscheidung richtig war, hat sich mit dem Stern und der Anerkennung unserer Gäste bestätigt.
Es spielt keine Rolle, ob man auf dem Land oder in der Stadt ist. Wenn das Essen schmeckt, die Qualität auf dem Teller stimmt und die Gäste echte Gastfreundschaft spüren, dann nehmen sie auch eine längere Anreise gerne in Kauf – zumal man bei uns auch sehr gemütlich übernachten kann.