Die neue Voisthalerhütte mit 48 Schlafplätzen setzt seit August 2021 mit ihrem einfachen, klaren Volumen ein gut sichtbares Zeichen im hochalpinen Gelände. „Aufgrund der Wasserknappheit im Karst und der entsprechenden Bewusstseinsbildung wurden in der neuen Hütte keine Gästeduschen errichtet. Die Trinkwasserversorgung erfolgt durch eine neu errichtete Quellfassung samt vergrößerten Wasserreservoiren im Westen des Gebäudes“, erklärt Georg Unterberger. Die Abwasserentsorgung erfolgt über die neu konzipierte, vollbiologische Kläranlage mit anschließender Versickerung.
Auch in Sachen Energieversorgung ist der Neubau autark: „Das flache Pultdach wurde für den maximalen Sonneneintrag zweiseitig geneigt ausgerichtet und trägt eine entspiegelte PV-Anlage mit einer Leistung von 22 kWp und Pufferbatterien“, informiert Unterberger.
Da es in den Saisonrandzeiten zur Verschattung durch die umliegenden Gebirgskämme kommt, wird die PV-Anlage durch ein neues Rapsöl-Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärmekopplung unterstützt. Dieses ersetzt ein altes Dieselaggregat, wodurch der Verbrauch von rund 1.700 Liter Diesel jährlich vermieden wird.
Umweltgütesiegel: Strenge Kriterien
Der Alpenverein setzt sich für eine nachhaltige Energieversorgung und die Umweltfreundlichkeit seiner Hütten ein. So erfüllen bereits viele Schutzhütten die strengen Voraussetzungen des Umweltgütesiegels. Damit sind umweltgerechte Bewirtschaftung, geregelter Wasserverbrauch und sparsamer Energieeinsatz garantiert.
Um das Umweltgütesiegel zu erhalten, sind Faktoren wie Energieeffizienz und -versorgung, Abwasserbehandlung, Abfallvermeidung und -entsorgung oder auch eine sauber gehaltene Hüttenumgebung ausschlaggebend. Zu den Grundvoraussetzungen zählen die Identifikation der Hüttenwirtsleute mit den Zielen des Umweltgütesiegels, der Ideologie des Alpenvereins, der ÖAV-Hüttenordnung sowie ein umweltgerechtes und energieeffizientes Betreiben und Bewirtschaften der Alpenvereinshütte unter Beachtung aller bundes- und landesgesetzlichen Regelungen.
Alle Neuinvestitionen in Ver- und Entsorgungsanlagen sind dabei dem aktuellen Stand der Technik angepasst, um einen geringstmöglichen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.
(ots/SAKL)