Kritik an Preiserhöhung in der Gastronomie
Die Gastronomie in Österreich steht derzeit im Fokus der Kritik von Arbeiterkammer (AK) und der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG). Grund dafür sind die landesweit um durchschnittlich 3,7 Prozent gestiegenen Lokalpreise, obwohl der Bund durch die Senkung der Mehrwertsteuer für Getränke und Speisen indirekt den Wirten bereits mit 700 Millionen Einnahmenentfall unter die Arme greife. „Dass sich dann aber die Wirte noch ein zusätzliches Körberlgeld gemacht haben, indem sie ihre Preise saftig erhöht haben, war jedenfalls nicht im Sinne der Erfinder“, kritisiert der Wiener FCG-Vorsitzende Thomas Rasch. Die vielen Stammgäste, die unter Corona-Bedingungen ihrem Wirt die Treue gehalten hätten, seien dann gleichsam mit höheren Preisen dafür bestraft werden.
Auch Vorarlbergs Arbeiterkammer Direktor Rainer Keckeis kritisiert die gestiegenen Preise. Mit einer Steigerung von 3,7 Prozent auf Speisen und Getränke seien Restaurants derzeit die größten Kostentreiber im Land. Diese Art Gastfreundschaft vertreibe auch die letzten Kunden, die ihren Wirten in der Krise die Treue halten, fürchtet Keckeis.
Wirtschaftskammer zeigt Verständnis
Rückendeckung für die höheren Preise kommt dagegen von der Wirtschaftskammer. „Wir müssen auf unsere Kosten schauen. Und die sind durch die Extra-Belastungen wegen Covid-19 sicherlich gestiegen und wenn das der einzelne Gastronom so macht, dann ist das zu akzeptieren“, sagte der Wiener Wirtesprecher Peter Dobcak gegenüber dem ORF. Und auch Mike Pansi, Sprecher der Gastronomie in Vorarlberg, lässt die Kritik nicht gelten. Schließlich würden die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen in der Gastronomie viel Geld kosten. Und außerdem sei eine Anpassung der Preise im Sommer durchaus üblich und werde auch von anderen Branchen vorgenommen. Insgesamt aber, betont Pansi laut ORF, dürfe man nicht vergessen, dass die Gastronomie von der Krise am härtesten getroffen sei. (ORF/CK)