Positives Echo in Sachsen
Die sächsische Tourismusbranche und der Handel haben die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen begrüßt und zugleich eine zügige Umsetzung angemahnt. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Sachsen die Lockerungen im Gegensatz zu anderen Bundesländern erst am kommenden Dienstag im Kabinett behandeln wolle, kritisierte der Handelsverband Sachsen am Donnerstag. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte nach der Schalte am Mittwoch deutlich gemacht, dass sich die Landesregierung in der kommenden Woche mit den Lockerungen befassen wolle.
Das sei nicht früh genug, mahnte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, René Glaser. „Für die sächsischen Unternehmen ist es an dieser Stelle – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der
aktuellen Ferienzeit – von immenser Bedeutung, dass eine umgehende Umsetzung der Beschlüsse erfolgt und Rechtsklarheit geschaffen wird.“ Auch der Verein City Leipzig Marketing zeigte sich enttäuscht über die aus seiner Sicht zu späte Umsetzung. „Unsere Bitte ist daher, jetzt schnell zu reagieren und die 3G-Regelung für den Handel umgehend außer Vollzug zu setzen“, hieß es in einem Brief an Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) und Ministerpräsident Kretschmer.
Der Dehoga Sachsen lobte die beschlossenen Öffnungsschritte grundsätzlich. Es fehle aber ein Blick in die Zukunft, kritisierte Hauptgeschäftsführer Axel Klein. „Wir müssen schon jetzt an den Oktober denken. Die Schließungen sollten und dürfen nicht wieder passieren.“ Man müsse jetzt schon schauen, wie man sich für den Fall steigender Infektionszahlen vorbereiten könne, damit es nicht wieder Schließungen gebe.
Kein „Freedom Day“ in Thüringen
Einen „Freedom Day“ wird es wohl nicht geben: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat signalisiert, dass er mit dem Begriff nichts anfangen kann. Doch auf mehr Freiheiten in der Corona-Pandemie können sich die Menschen im Freistaat trotzdem freuen. Das Kabinett hat sich in einer Sondersitzung mit einem Fahrplan zurück zur Normalität beschäftigt, den Ministerpräsident Ramelow und Gesundheitsministerin Heike Werner (beide Linke) ausgearbeitet haben, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Donnerstag sagte.
Einige Details müssten noch abgestimmt werden, doch die grobe Linie steht: Die ersten Lockerungen für den Einzelhandel und für private Treffen von Geimpften kommen schon am Freitag, weitere folgen kommende Woche. Ab dem 1. März soll dann eine neue Verordnung den Menschen erneut mehr Freiheiten als bislang einräumen und ab dem 20. März soll es nur noch einen Basisschutz geben.
(dpa/MK)