Alfons Schuhbeck räumt weitere Manipulationen ein
Der Spitzenkoch Alfons Schuhbeck hat sein Geständnis im Prozess um Steuerhinterziehung ausgeweitet und Computermanipulationen auch in seinem Restaurant „Südtiroler Stuben“ eingeräumt.
Fehlende Rechnungsnummern im Kassensystem seien „auch auf Computermanipulationen zurückzuführen, für welche letztendlich ich verantwortlich bin“, sagte der Gastronom am 14. Oktober 2022 vor dem Landgericht München I. „Es gibt hier keinen fremden Dritten, der hierfür verantwortlich ist.“
„Mir ist bewusst, dass mir Gefängnis droht“
Der Prozess gegen Alfons Schuhbeck hatte am 5. Oktober 2022 am Landgericht München I begonnen. Bereits am Mittwoch, den 12. Oktober 2022, hatte Schuhbeck ein weitgehendes Geständnis abgelegt, sich dabei aber hauptsächlich auf sein anderes Restaurant „Orlando“ bezogen. Für die „Südtiroler Stuben“ hatte er damals nur generell Verantwortung übernommen und angegeben, er könne sich nicht erinnern, wie die Manipulationen konkret abgelaufen waren.
„Dass ich dies am Mittwoch nicht in der gewünschten Deutlichkeit gesagt habe, bitte ich zu entschuldigen“, sagte Schuhbeck nun. „Es war keine Absicht, sondern meiner großen Belastung und meinen Ängsten geschuldet.“ Der 73-Jährige fügte hinzu: „Mir ist bewusst, dass mir Gefängnis droht. Diese Vorstellung macht mir Angst, aber ändert nichts daran, dass ich bereit bin, die Verantwortung für meine Fehler zu übernehmen.“
Steuerhinterziehung in Millionenhöhe?
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Gastronomen vor, unter anderem mit Hilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust zu haben. Insgesamt geht es um mehr als 2,3 Millionen Euro Steuern, die Schuhbeck so zwischen 2009 und 2016 im „Orlando“ und in den „Südtiroler Stuben“ hinterzogen haben soll. In 25 Fällen hat die Staatsanwaltschaft ihn dabei angeklagt.
„Ich möchte das Gericht jedoch auch bitten, mir zu glauben, dass die Höhe der stornierten Rechnungen in den ‚Südtiroler Stuben‘ nicht so hoch war, wie es mir bisher vorgeworfen wird“, sagte Schuhbeck. Von mehr als 1.000 verschwundenen Rechnungsnummern gehen die Behörden aus. Allerdings hatte Schuhbeck auch von technischen Schwierigkeiten beim Erfassen der Rechnungen berichtet.