Was lieben denn die Fera-Gäste?
Mallorquinische Produkte wie Gambas aus Sóller zum Beispiel. Aber auch anderes wie Gillardeau-Austern, Wagyu- und Simmentaler Rind oder Kaviar.
Hat sich in dieser Hinsicht etwas in den fünf Jahren verändert?
Beim Geschmack nicht. Aber mein Gefühl ist: Die Leute genießen mehr seit Beginn der Corona-Pandemie.
Wir bieten am Abend ein Chef-Menü an: in einer langen und einer kürzeren Version. 80 Prozent der Gäste wählen das längere – und teurere Menü! Und mittags bieten wir jetzt auch ein Chef-Menü mit exklusiven Produkten für 100 Euro. Auch da wählen über 50Prozent der Gäste die Gourmet-Version. Schon mittags heißt die Devise: genießen.
Es geht um Genuss. Und um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn das passt, schätzen es die Gäste. Wir haben aber auch ein kleines, günstigeres Gourmet-Menü, bieten dazu ein Veggie-Menü. Und à la carte essen kann man bei uns ebenfalls.
Welches Produkt fasziniert Sie immer wieder von Neuem?
Zwiebeln und Schalotten! Einfache Produkte, aber so essentiell und vielseitig einsetzbar. In Pürees, Suppen, Saucen, Vinaigrettes, Beurre blanc, Sauce hollandaise …
Sie kochen, seit Sie 16 sind. Ist Kochen immer noch Ihr Traumberuf?
Ich habe das Glück, dass mir der Beruf Spaß macht. Das ist für mich keine Arbeit, das ist Berufung. Wenn du eine Arbeit mit Liebe, Leidenschaft, Begeisterung und Hingabe machst, dann – so heißt es – wirst du den Rest deines Lebens nicht mehr arbeiten müssen.
Kann Essen glücklich machen?
Definitiv. Wenn es etwas ist, worauf man sich richtig freut und das sprichwörtliche Wasser im Munde zusammenläuft. Die Kärntner Kasnudeln und der Apfelstrudel meiner Mutter in Österreich etwa. Oder auch ein guter Burger mit selbstgebackenem Brot. Gerichte müssen eine Seele haben. Es muss die Seele enthalten sein, von dem, der es zubereitet. Das ist für mich Soulfood.
(Restaurant Fera/Kirsten Lehmkuhl/SAKL)