Dass der Kunde König ist, nehmen manche zu wörtlich
Der fehlt allerdings auch hier nicht selten. Manche Gäste nehmen das althergebrachte Motto „Der Kunde ist König“ etwas zu genau. Da wird man ausfallend, weil angeblich die Preise zu hoch sind, weshalb man auch nicht so viel Trinkgeld gibt (kostet ja eh schon alles so viel), Kellner sind tolle Puffer für die eigene schlechte Laune, es kommen Bemerkungen von oben herab wie „Sie könnten ja auch mal Lächeln“, Eltern haben ihre unerzogenen Kinder nicht um Griff und werden wütend, wenn man sie höflich darauf aufmerksam macht, dass die Blumen im Beet nicht zum Ausreißen gedacht sind und auf den Polstern bitte nicht herumgesprungen werden sollte, es wird mit den Fingern geschnipst, um den Kellner auf sich aufmerksam zu machen und so weiter. Die Liste ist lang. Sicher, der Kunde soll den besten Service bekommen, aber deshalb muss man sich auch nicht alles gefallen lassen.
Um das Ganze zu relativieren – natürlich sind das die „harten Gäste-Fälle“ und viele wissen den Service wertzuschätzen. Aber es gibt eben auch die andere Seite. Ein „danke“ hilft oftmals Wunder. Oder ein wenig Verständnis anstatt sich zu beschweren, dass der Kellner nicht die Rechnung bringt, wenn das Restaurant aber bis auf den letzten Platz gefüllt ist und die Servicekräfte alle Hände voll zu tun haben. Es wäre schön, wenn auch die Leistung der zahllosen Personen, die im Gastgewerbe beschäftigt sind etwas mehr Anerkennung bekäme. Denn was wäre, wenn es diese vielen Menschen nicht gäbe? Dann würden ein paar Leute aber ziemlich lange schnipsen …