Eiscreme-Report 2023 zeigt: Lust auf Eis bleibt trotz Inflation groß
Der Eiscreme-Report 2023 von orderbird wirft einen genauen Blick auf den alljährlichen Eis-Konsum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei hat orderbird die interessanten Entwicklungen im Eis-Konsumverhalten über die letzten drei Jahre zusammengetragen. Hierfür hat das Unternehmen die anonymisierten Daten von insgesamt über 5.000 gastronomischen Betrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Jahre 2020 bis 2023 ausgewertet.
Vanille, Schokolade und Erdbeere bleiben am beliebtesten
Die Veränderungen der letzten Jahre haben die Eisgenießer kalt gelassen – sie gehören nach wie vor eher zu den Gewohnheitstieren. Auch wenn bisher nur die Amerikaner am 23. Juli den „National Vanilla Ice Cream Day“ feiern, führt der Eis-Klassiker Vanille im Jahr 2023 in Deutschland und der Schweiz die Liste der beliebtesten Eissorten an.
Vor allem die Deutschen schlecken am liebsten das, was sie kennen: Über die letzten drei Jahre tauschen Vanille, Schokolade und Erdbeere munter die Plätze, bleiben aber unangefochten auf dem Treppchen. Wenn es mal etwas ausgefallener sein soll, greifen die Deutschen zu Himbeere oder Stracciatella.
Schaut man noch genauer hin, gibt es innerhalb Deutschlands allerdings einige Geschmackstendenzen: Der Westen geht mit dem allgemeinen Vanille-Trend, im Nord-Osten sowie in Bayern wird dagegen lieber Schokolade genascht. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist Erdbeere der Geschmack der Wahl.
In Österreich lieferten sich Schokolade und Erdbeere bis 2022 ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei Vanille im letzten Jahr den Spitzenreiter Erdbeere überholte und hinter dem Allzeitfavoriten auf Platz zwei landete. Anders als Deutschland mögen die Österreicher ihr Eis ansonsten am liebsten fruchtig. Neben den Klassikern schaffen es auch weitere Fruchteissorten wie Zitrone und Banane aufs Treppchen.
In den Schweizer Eisdielen genießt Vanille bereits seit 2020 das größte Ansehen. Insgesamt sind Eisesser in der Schweiz aber deutlich experimentierfreudiger als ihre Nachbarn: Karamell und Mango schaffen es hinter Schokolade und Erdbeere auch unter die Top 5.
Eiszeit-Stimmung bei den Eispreisen: Inflation macht sich bemerkbar
Gestiegene Löhne und Mieten sowie höhere Einkaufs- und Energiepreise machen auch vor den Eistheken nicht Halt und so bestätigt ein Blick auf die Daten die länderübergreifende Eisinflation: In Deutschland kostet eine Kugel im Durchschnitt derzeit 1,80 Euro – das sind 30 Cent mehr als noch 2020.
Zwar sanken die Eispreise von 2020 auf 2021 (-1,3 Prozent), die Erfrischung war allerdings nur von kurzer Dauer. Denn nach einem Anstieg um 17,8 Prozent von 2021 bis 2022 stiegen die Preise im letzten Jahr weiter. Die Erhöhung fällt allerdings deutlich moderater (+3,4 Prozent) aus und lässt Eisliebhaber etwas aufatmen.
In einem bundesländerübergreifenden Vergleich zeigt sich, dass Berlin mit einem Preis von 2,00 Euro pro Kugel am teuersten ist. Aber auch Baden-Württemberg (1,94 Euro) und Bayern (1,90 Euro) liegen über dem deutschen Durchschnitt. Wer dagegen mehr Kugeln für das gleiche Geld genießen möchte, ist in Sachsen-Anhalt am besten aufgehoben: Hier liegt der Eispreis mit 1,29 Euro pro Kugel deutlich unter dem Durchschnitt. Auch in Rheinland-Pfalz (1,47 Euro) und Bremen (1,48 Euro) ist der Gang zur Eisdiele vergleichsweise erschwinglich.
Eisfans in Österreich müssen etwas tiefer in die Tasche greifen: Hier kostet eine Kugel derzeit rund 1,94 Euro – 2020 lag der Preis noch bei 1,65 Euro. Insgesamt ist die Preisentwicklung aber ähnlich zu Deutschland: Nach einer Preissenkung von 2020 auf 2021 (-1,2 Prozent), steigen die Preise, allerdings gleichmäßiger über die Jahre verteilt (2021: + 8,0 Prozent; 2022: +10,2 Prozent).
Am teuersten ist das erfrischende Sommervergnügen allerdings in der Schweiz: Aktuell kostet eine Kugel Eis circa 2,20 CHF (umgerechnet 2,24 Euro) – im Jahr 2020 betrug der durchschnittliche Preis 1,93 CHF, was umgerechnet rund 1,75 Euro entspricht. Doch anders als in den Nachbarländern, stiegen die Eispreise in der Schweiz von 2020 bis 2022 kontinuierlich an und sanken dann aber im letzten Jahr um -0,05 Prozent.