Neue Wege in der Hotellerie
Permanente Corona-bedingte Einschränkungen im Alltag, dazu erlassen europäische Länder in nationalen Alleingängen laufend neue Reisewarnungen: Es scheint, als wäre Europa endgültig in der zweiten Pandemie-Welle angekommen. Die große Reiselust bleibt da bei vielen potenziellen Gästen auf der Strecke. Hoteliers fragen sich daher, wie die bevorstehende Wintersaison wohl verlaufen wird und wie diese in Anbetracht der momentanen Umstände zu einem Erfolg werden kann. Hansjörg Kofler, Geschäftsführer des Hoteleinrichtungs- und Finanzierungsunternehmens furniRENT tritt indes dafür ein, in der Krise nicht nur die wirtschaftlichen Probleme zu sehen, sondern auch Chancen zu erkennen. „So herausfordernd es derzeit auch ist, sollten Hoteliers versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt, um festgefahrene Strukturen zu hinterfragen und Neuem Raum zu geben“, so Kofler.
Stärkerer Zusammenhalt
Auswirkungen habe die von Corona geprägte Phase etwa auf das Verhältnis zwischen Hoteleigentümern und Geschäftsführern sowie ihren Mitarbeitern. Vielerorts habe die Krise Chefs und ihre Mitarbeiter enger zusammengeschweißt, wo es vorher ein Tauziehen um Macht und internen Einfluss gab, sei das Wir-Gefühl nun stärker ausgeprägt. „Durch die einschneidenden Änderungen während der vergangenen Monate ist vielen Mitarbeitern klar geworden, dass es oft flexible und rasche Lösungen braucht, um als Betrieb wettbewerbsfähig zu bleiben und Jobs zu erhalten und schaffen zu können“, erkennt Kofler nun eine höhere Loyalität der Belegschaft gegenüber den Betrieben. Doch auch Entscheidungsträger hätten verstärkt erlebt, was sie ihren leistungsbereiten Teams zu verdanken haben und dass der Weg aus der Krise ein Kraftakt ist, den es gemeinsam zu bewältigen gilt.
Quer denken und erneuern
Weil das gewohnte Geschäftsmodell ins Stocken gerät, sei es für viele Betriebe alternativlos, sich mit kreativen Übergangslösungen zu befassen und andere Zielgruppen anzusprechen. So können etwa Restaurants, die normalerweise Hotelgästen vorbehalten sind, in à la carte Restaurants für Passanten umgewandelt, hoteleigene Wellness-Bereiche mittelfristig zum Day Spa für Tagesgäste umfunktioniert oder leer stehende Hotelzimmer Angestellten, die sich im Home-Office befinden, als Ort mentaler Auszeit dienen und angeboten werden. Eine Phase mit geringer Auslastung sei zudem der ideale Zeitpunkt, um die allenfalls notwendige Modernisierung von Hotelzimmern und –bädern in Angriff zu nehmen.