#DESIGN-TRENDS
Design oder Nichtsein, das ist hier die Fr
age!
Beim Essen gilt: Das Auge isst mit. Neben den »instagrammable«- Gerichten sollte auch das Ambiente geschmackvoll sein. Doch Geschmäcker sind nicht nur verschieden, sie verändern sich auch stetig. »Nachdem wir in den letzten Jahren vermehrt einen Trend hin zum Casual Dining hatten, sehen wir nun wieder einen Trend zum Luxury-Fine-Dining«, erklärt Burkhard Schmidt, Leiter Vertrieb Hotel & Restaurant bei Villeroy & Boch. Moderner Luxus aber sei individueller und zurückhaltender. Statt opulenten Dekoren sei das gewisse feine Extra gefragt, so der Fachmann. »Modernen Konzepten, die Gast und Küche stärker zusammenbringen, wird ebenfalls eine immer wichtigere Bedeutung zugemessen«, berichtet Schmidt.
Auch im Hotel soll der Gast nicht nur das Gefühl von durchdachter Funktionalität wahrnehmen, sondern sich mit dem wohlfühlen, was er sieht. Eine wichtige Rolle dabei spielt das Interior-Design. Während man Speise-und Getränke-Trends ohne große finanzielle Folgen wechseln kann, ist die Investition in Design kostenintensiv. Veränderungen müssen daher wohlüberlegt sein und der Frage standhalten, ob das jeweilige Designthema nur ein kurzlebiger Trend ist. Analog zur Wiederentdeckung der regionalen Küche spielen auch im Design optische Statements mit regionalem Bezug eine zunehmende Rolle. Die Gestaltung des gesamten Hauses oder von Details, die Akzente setzen, ist daher immer öfter inspiriert vom spezifischen Standort und der Umgebung des Hotels.
Wir haben den Hotel-Interior-Designer Andreas Neudahm nach den Trends befragt, die 2020 wichtig sind und überdauern werden. »Die Idee der ›Open Lobby‹ hält dauerhaft Einzug und ist bei nahezu jeder internationalen Hotelgruppe angekommen«, sagt Neudahm. Eine derartige Empfangshalle zeichnet sich dadurch aus, dass sie in einzelne Zonen unterteilt ist. »In solchen Chambres séparées sollte man sich geborgen fühlen, als halte man sich in einem geschlossenen Raum auf, als befände man sich in einer Art Versteck«, erklärt der Spezialist für das »Schöner-Wohnen-auf-Zeit«.
Was den Businessbereich angeht, erlebt die reale, direkte Kommunikation vor Ort wieder eine besondere Wertschätzung im Vergleich zu den virtuellen Alternativen. Dass das Live-Gespräch wieder in den Mittelpunkt der Geschäftsbegegnungen rückt, spiegelt sich auch im Design. »In sogenannten ›cosy corners‹ (übersetzt: gemütliche Ecken) können kleine Gruppen gemeinsam Themen erarbeiten und sich austauschen«, nennt Andreas Neudahm ein Beispiel.
Schlafen kann man auch daheim! Minimalismus für Umtriebige
Während üblicherweise das Zimmer des Gastes ein Herzstück der Unterkunft ist und besonders viel Aufmerksamkeit für die Kundenzufriedenheit verdient, kommt auch ein Gegentrend auf: Das Zimmer wird unwichtiger bei Reisenden, die sich auf die Destination selbst konzentrieren wollen und den Schlafplatz lediglich als funktionale Notwendigkeit sehen. Hier kommen »Pod-Hotels« ins Spiel – günstige Kapselunterkünfte. Eine solche in sich geschlossene Unterkunft besteht hauptsächlich aus dem Bett. Komfort geht anders, aber die Kapsel richtet sich an eine bestimmte Klientel: Kurzurlauber und preisbewusste Reisende, für die die Erkundung des Reiseziels das Wichtigste ist.