Generation Wohlbefinden?
Wie die Jungen die Arbeitswelt der Hospitality auf den Kopf stellen
von Karoline GiokasSie sind um die Jahrtausendwende geboren, sie haben völlig andere Erwartungen und Wertvorstellungen als ihre Vorgänger und sie strömen derzeit auf den Arbeitsmarkt. Die Rede ist von den Geburtenjahrgängen zwischen 1996 und 2010, auch als Generation Z geläufig. Während sich die Babyboomer so langsam in die Rente verabschieden, ist sich die Gen Z ihrer Möglichkeiten klar bewusst und fordert dementsprechend selbstbewusst Rahmenbedingungen, die zu ihrer Philosophie – „das Leben genießen“ – passen.
Was ist anders an der Generation Z?
Schulabgänger hätten heute ganz andere Startbedingungen in den Berufsalltag, lautet Agnes Lindners klares Statement dazu.
Seit rund fünf Jahren wirkt sie als Director People & Capability in der Nachwuchsförderung der Adina Hotels und weiß: „Die Gen Z hat nicht unbedingt überzogene Vorstellungen von der Arbeitswelt. Durch die vielen Möglichkeiten, die sich den Jungen nach dem Schulabschluss bieten, haben sie einfach das Privileg der viel breiteren Auswahl, um in die Berufswelt zu starten. Dementsprechend können sie auch ganz andere Anforderungen an ihre Arbeitgeber stellen. Darauf basierend treten Berufseinsteiger heute mit einem anderen Selbstbewusstsein auf als noch vor zehn Jahren.“
Gerade die Führungskräfte seien deshalb in Sachen Kommunikation mit dem Nachwuchs heute mehr gefordert denn je. „Ihre Aufgabe ist es, Aufklärungsarbeit zu leisten.“
Es gelte, im ständigen Austausch darüber zu bleiben, welche Möglichkeiten es für welche Entwicklungsstufe als Mitarbeiter gibt, aber auch aufzuzeigen, wo es einmal hingehen kann, selbst wenn es gerade aktuell noch nicht so weit ist. „Solche Gespräche sind in der Entwicklung der Nachwuchskräfte zeitlich betrachtet inzwischen deutlich früher vonnöten als zu meiner Ausbildungszeit“, stellt Lindner fest.
Gen Z braucht Guidance
Orientierung hierbei gibt auch die ACADEME der Adina Hotels: Seit 2018 bietet die Hotelgruppe ihren Teammitgliedern die Möglichkeit, sich im Rahmen von Fast Track Management Programs, die sich an verschiedene Karrierelevel richten, weiterzuentwickeln. Die jährlich bis zu 20 Plätze sind heiß begehrt. Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte kann beispielsweise Chiara Lazzarin aufweisen: Sie hat im Adina Hotel Hamburg Michel innerhalb von dreieinhalb Jahren ihr duales Studium absolviert und im Anschluss daran am Future Leaders Program teilgenommen, das sie in die erste Führungsposition als Duty Manager begleitete.
Wir müssen uns Zeit nehmen, den Nachwuchs in seiner Individualität zu fördern
Ein Jahr später wurde sie bereits zum Assistant Hotel Manager befördert – und aktuell nimmt sie am General Management Program teil, bei dem sie in vier Modulen das Thema Leadership für ihren weiteren Werdegang noch einmal mehr vertiefen kann.