Dr. Jan Ullmann hält einen Vortrag
Dr. Jan Ullmann ging in seinem Impulsvortrag darauf ein, wie sich ChatGPT & Co. sinnvoll in der Ausbildung einsetzen lassen. Foto: BdS

Innovative Ideen für die Ausbildung: KI und digitale Tools nutzen

Anschließend ging es für die Teilnehmer zum geselligen Beisammensein ins nahe Restaurant „Zum Franzikaner”, wo man den Tag bei gutem Essen und angeregten Gesprächen ausklingen ließ. Ein Highlight des Abends war Dr. Jan Ullmanns Impulsvortrag „Der Thermomix der Kreativität? Sinnvolle Einsätze von ChatGPT & Co. in der Ausbildung“. Dabei gab der Experte spannende Einblicke in die Möglich­keiten, wie KI-Tools den Ausbildungs­alltag unterstützen können.

Trainerin Brigit Hochwind
Foto: privat

NACHGEFRAGT BEI ... BIRGIT HOCHWIND

Frau Hochwind, welche Besonderheiten zeichnen die neue Azubi-Generation Ihrer Meinung nach aus?
Generell erkennt man in der aktuellen Azubi-Generation einen Wertewandel, der sich auch stark aufs Arbeitsleben auswirkt. Es gibt weniger Bindung an Unternehmen und weniger Identifizierung über den Job,  dafür viel mehr Fokus auf individuelle Bedürfnisse, Freiräume und auch auf Themen wie Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit.    

Welche Herausforderungen erleben Ausbilder und Führungs­kräfte im Umgang mit dieser Generation am häufigsten? 
Ausbilder stammen meist aus einer anderen Generation. Sie stehen daher vor der Herausforderung, die Bedürfnisse und Motive der jungen Generation zu verstehen, ohne in eine vorschnelle Be- oder Abwertung zu gehen. Daneben müssen sich Ausbilder heute mehr Gedanken machen, wie das eigene Unternehmen für Azubis attraktiver wird und auf die veränderten Werte und Motivatoren der jungen Generation reagiert. Das gilt aber nicht nur für Azubis. Der Arbeitsmarkt hat sich aufgrund des ­demografischen Wandels und gesellschaftlicher Einflussfaktoren von ­einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt.

Wie können Führungskräfte heute denn eine Balance ­zwischen klarer Struktur und individueller Förderung der Azubis schaffen? 
Neben den individuellen Erwartungen und Anforderungen der Auszubildenden ist es unglaublich wichtig, gerade den Berufsanfängern einen klaren Rahmen mit an die Hand zu geben. Welche Erwartungen vom Unternehmen gibt es an die Azubis? Welche sonstigen Vorgaben zum Arbeitssetting müssen beachtet werden? Wie agieren die einzelnen Rollen, damit eine optimale Teamarbeit möglich ist? In Zeiten zunehmender Individualisierung ist es von großer Bedeutung, dass Ausbilder auch ­deren Grenzen aufzeigen.

Und welche Rolle spielen Werte wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in der Führung der neuen Generation? 
Nicht nur bei jungen Menschen haben sich im Lauf der letzten Jahre die Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers verändert. Es geht heutzutage öfter darum, ob der Job auch zu meiner generellen Ausrichtung im Leben passt. Junge Menschen überlegen mehr als die vorherigen Generationen, ob der erlernte Beruf für sie persönlich eine Sinnhaftigkeit enthält. ­Unternehmen werden dahingehend geprüft, welchen Beitrag zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung sie leisten. Auf diese Entwicklung müssen Unternehmen, aber auch Führungskräfte reagieren.

Kommunikation ist heute das A und O. Wie sollten Betriebe diese mit jungen Mitarbeitern gestalten, um eine produktive Zusammenarbeit zu fördern?
Die Antwort steckt schon in der Frage. Eine durchdachte und regel­mäßige Kommunikation bildet die Grundlage für eine zielgerichtete Ausbildung und die persönliche Weiterentwicklung. Dazu zählt zum ­einen die Vermittlung von Rahmenbedingungen und Erwartungen – und natürlich regelmäßiges Feedback zu Arbeitsergebnissen und Ent­wicklungsständen. Zum anderen ist Kommunikation aber auch Zuhören. Wo stehen die Azubis? Fühlen sie sich wohl im Unternehmen? Wie und wo kann ich als Ausbilder noch unterstützen?        

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