Warum bleibt die Gastronomie auf der Strecke?

Wie wichtig die Vernetzung mit politischen Vertretern für den Verband ist, zeigte auch die Präsenz namhafter Politiker bei der diesjährigen Mitglie­derversammlung. Sie nahmen das ­Treffen des Verbands zum Anlass, um über die Herausforderungen der Branche zu sprechen. So appellierte  FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai an die Vernunft der Politik. Man müsse jetzt Maßnahmen ergreifen, um Deutschland als Wirtschaftsstandort wieder zukunftsfähig zu machen und dabei den Bürokratismus abbauen. BdS-Hauptgeschäftsführer Suchert begrüßte dieses Statement und das von Bundesjustizminister Buschmann ini­tiierte Bürokratieentlastungsgesetz. „Wir bedauern allerdings, dass die Gas­tronomie von den dort vorgesehenen Änderungen der Schriftform- und Nachweiserfordernisse ausgenommen ist. Wir werden uns im parlamentari­schen Verfahren dafür einsetzen, diese Ausnahme zu streichen.“

Torsten Kemmer, Diversey

„Es war erneut eine gelungene Jahreshaupt­versammlung des BdS. Wir von Diversey – lang­jähriges Fördermitglied und Partner für Hygiene und Reinigungsmittel – schätzen die Zusammenarbeit sehr. Der Verband bietet eine wunderbare Plattform, uns den Mitgliedern aus der Systemgastronomie zu präsentieren und in lockerer Atmosphäre zu netzwerken. Wir freuen uns auf die gemeinsamen #Wege.“ 

Vorbildrolle der Außer-Haus-Verpflegung

Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, befasste sich mit der Ernährungsstrategie der Bundesregie­rung und der wichtigen Rolle der Systemgastronomie. „Warum brauchen wir in Deutschland eine Ernährungs­strategie? Wir wollen es den Menschen damit etwas leichter machen, sich gesund zu ernähren. Sie als Außer-Haus-­Verpfleger stellen eine bedeutende Drehscheibe dar und beweisen sich bereits mit ihren vielseitigen Angeboten, die auf die sich verändernde Ernährung der Menschen eingehen, als die Experten.“

„Wir unterstützen die Bundesregie­rung in ihren Bestrebungen, gute Ernährung für alle Menschen leichter zugänglich zu machen“, wandte sich Markus Suchert an die Regierungsvertreterin. Man sei aber der Auffassung, dass Verbote und weitere regulatori­sche Vorgaben in der aktuell herausfordernden Zeit nicht zielführend seien, da sie die Unternehmen der Branche noch weiter belasten würden. „Auch eine Bevormundung der Gäste sowie die Kategorisierung bestimmter Speisen in gut oder schlecht halten wir für den falschen Weg. Wir sind der Auffassung, dass wir unseren Gästen  mehr vertrauen sollten, lieber in ihr Verständnis investieren und sie für eine ausgewogene Ernährung sensi­bilisieren sollten.“

Ausstellerbereich
Der Austellerbereich bot Raum für Smalltalk und zum Kennenlernen. Foto: BdS/Paul Günther

„Fremdenfeindlichkeit bringt uns nicht voran“

Dieter Janecek von den Grünen, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, forderte in seiner Rede eine „Willkommenskultur“ in der Gesellschaft und den Unternehmen. „Wir brauchen in diesem Land mehr Menschen in Arbeit. Fremdenfeind­lichkeit können wir uns auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten.“ Daher sei es wichtig, dass Prozesse beschleunigt würden, um Menschen schneller in Arbeit zu bringen. „Da ist noch viel zu tun.“ Das Bürokratieentlastungsgesetz sieht er als „einen Schritt nach vorn“.

Mehr Aussteller denn je

Raum für den persönlichen Austausch bot beim BdS-Treffen den ganzen Tag über vor allem der Ausstellerbereich. Im Eventbereich der „Station Berlin“ präsentierte sich diesmal eine neue Rekordzahl von mehr als 40 aktuellen Fördermitgliedern des Verbands an ihren Ständen. Die Unternehmen stellten innovative Lösungen vor, diskutierten mit den interessierten Besuchern über aktuelle Branchenthemen und knüpften neue Kontakte.

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