Zusammenhalt trotz Niederschlägen

Hauptgeschäftsführer Markus Suchert berief sich in seiner anschließenden Rede auf die aktuell wohl dringlichste Thematik, die die beschäftigungsintensive Systemgastronomie umtreibt: die herausfordernden Rahmenbedingungen, die der gesamten Branche enorm viel abverlangen.

Tina Kamobe, e2ne

„Wir sind seit Jahren eng mit der Systemgastronomie verbunden und stehen dieser gerne als Ansprechpartner für digitales Mitarbeitermanagement zur Seite. Wir möchten die Branche auch weiter mit voranbringen, daher sind wir schon seit einigen Jahren Fördermitglied des BdS. Veranstaltungen wie die Mitgliederversammlung sind immer wieder eine tolle Möglichkeit zum Netzwerken, um spannende Gespräche zu führen und um direkten Einblick zu erhalten, welche Themen und Herausforderungen die Systemgastronomie aktuell beschäftigen. Außerdem ist es auch immer wieder schön, bekannte Gesichter zu treffen.“ 

„Wir – die gesamte Branche – hatten auf eine Entlastung durch die Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Speisen gesetzt und sehr dafür gekämpft. Was wir hier durchlebt haben, war die reine Achterbahnfahrt. Letztlich holten uns das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021 und die damit verbundenen notwendigen Einsparmaßnahmen ziemlich unvermittelt und schnell auf den Boden der Tatsachen zurück: Wir konnten unser Ziel nicht erreichen. Stattdessen wurden sämtliche geplanten politischen Vorhaben, die sich negativ auf den Bundeshaushalt auswirken würden, gestrichen. Überall wurde eingespart und überall nahm man weitere Streichungen vor“, fasst Markus Suchert das große Debakel um die Rückkehr zur 19-prozentigen Mehrwertsteuer noch einmal zusammen.

Er resümiert: „Auch wenn wir dieses Mal nicht erfolgreich waren, haben wir doch gemeinsam bis zum Schluss alles gegeben und im Schulterschluss mit der gesamten Branche bis zuletzt versucht, die politischen Entscheider von der Notwendigkeit der reduzierten Mehrwertsteuer für die Branche zu überzeugen. Wir sind diesen Weg gemeinsam gegangen und ich danke ­Ihnen sehr für diesen Einsatz.“

Gastredner Steffen Kampeter
Am Abend ging Gastredner Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V., in seiner Rede unter anderem auf den „Wert von Arbeit“ ein. Die Gäste genossen das gemütliche Beisammensein im Berliner KaDeWe. Foto: BdS/Paul Günther

Das plant der Verband in den nächsten Monaten

Neben dem erneuten Versuch, bei der anstehenden Bundestagswahl 2025 mit einer gut durchdachten Strategie für den redu­zierten Mehrwertsteuersatz zu kämpfen, stehe in den kommen­den Monaten auch die Reform des Verpa­ckungsgesetzes und der damit verbundene ungerechtfertigte Eingriff in Restaurantabläufe und die unternehme­rische Freiheit auf der Agenda des BdS. „Zwar ist es uns auf europäischer Ebene gelungen, die ursprünglich an­gedachten Regelungen für Einwegverpackungen für Lebensmittel und Ge­tränke, die in Restaurants befüllt und verzehrt werden, und für Einzelportionsverpackungen so abzuschwächen, dass sich Verbote ab 2030 lediglich auf  Verpackungen aus Kunststoff beziehen, es steht aber noch eine entsprechende Reform des Verpackungsgesetzes auf nationaler Ebene aus“, so Suchert.

Sven Qualen, Meto International

„Der Tag der Veranstaltung war bestens organisiert. Der Austausch mit den Fördermitgliedern, Mitgliedern und politischen Entscheidungs­trägern war wie immer sehr inspirierend. In der ungezwungenen Atmosphäre konnten wir tiefere Einblicke in die aktuellen Branchentrends gewinnen und wert­volle Kontakte knüpfen. Die Jahreshauptversammlung ist eine ausgezeichnete Plattform für Networking und fachlichen Austausch.“ 

Neue BdS-Hauptstadtrepräsentanz

Um die anstehenden Verbote und weitere Eingriffe in die unternehme­rische Freiheit zu verhindern und um die politischen und regulatori­schen Rahmenbedingungen für die Systemgastronomie so positiv wie möglich zu gestalten, müsse der Verband künftig im politischen Berlin noch präsenter sein. „Daran führt kein Weg vorbei“, betont Suchert. Aus dem Grund gebe es nun auch eine Berliner BdS-Repräsentanz in Wurfweite zum Deutschen Bundes­tag. Von dort aus könne man direkter, schneller und schlagkräftiger agieren. Den ausführlichen Kommentar dazu finden Sie auf den nächsten Seiten.

Der BdS konnte für sein Treffen namhafte politische Entscheidungsträger gewinnen
Der BdS konnte für sein Treffen namhafte politische Entscheidungsträger gewinnen. So hielten bei der Veranstaltung FDP-General­sekretär Bijan Djir-Sarai, Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wie auch Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Impulsvorträge. BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert richtete an die Politiker klare Forderungen des Verbands. Foto: BdS/Paul Günther

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