Zu den gastronomischen Einrichtungen zählen ein Restaurant, das klassische französische sowie traditionell österreichische Küche serviert, eine Weinbar und ein Café (mehr dazu siehe Infokasten). Das Spa umfasst neben einem Ruhebereich, zwei Saunen und sechs Beauty- und Massageräumen einen Infinity Outdoor Pool mit großzügigem Innenzugang und Blick über das Gasteiner Tal, in dem man gleichsam „in die Landschaft hinausschwimmen“ kann – mit dem Rauschen des nebenan gelegenen Wasserfalls als Untermalung.
Modernes Interieur, in antikem Stil interpretiert
Das Gestaltungskonzept des Wiener Architekturbüros BWM folgt dabei dem Prinzip „Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit“. Bei der Instandsetzung der denkmalgeschützten Gebäude war ein äußerst sensibler Umgang mit der Substanz gefordert. Alle Arbeiten erfolgten in Kooperation unter anderem mit dem Bundesdenkmalamt in Wien. „Ein großer Dank geht hier an Diplomingenieurin Frau Eva Hody. Sie ist uns beim Bauprozess sehr entgegengekommen und hat sowohl mit uns als auch den Architekten eng zusammengearbeitet.“ So wollte man etwa die historischen Fenster behalten, welche jedoch schon längst nicht mehr den aktuellen Energie- und Schallschutzanforderungen entsprachen. Die Lösung: „Wir haben neue Fenster mit Dreifachverglasung, aber in antikem Style eingebaut“, so Wernitznig.
Vom historischen Inventar konnte man leider kaum etwas übernehmen. Schuld daran: „Ein Hausschwamm, der vor Baubeginn leider nicht sichtbar war, sich aber in das gesamte Gemäuer, die Holzbalken und dementsprechend alle Möbel gesetzt hatte“, berichtet der Hirmer-Projektleiter.
Grande Dame trifft auf Zeitgeist des 21. Jahrhunderts
Bereits beim Eintreten in das elegant-opulente Entree vom Straubingerplatz aus entfaltet sich die Grandezza der „schönen Epoche“ des Grand Hotels Straubinger. Zeitloser Charakter trifft auf eine Patina, die auf die Historie des Prachtbaus verweist, ohne dabei jedes Detail preiszugeben – sie verführt dazu, die Fantasie über vergangene Ereignisse schweifen zu lassen. Erhaltene Elemente wie filigran geformte Treppengeländer und jugendstilgeprägte Stuckelemente werden vorsichtig um neues Interieur in historischem Stil ergänzt. Die Gesamtkomposition der Farben und des Lichtes im Raum ist inspiriert von den Farb- und Lichtimpressionen alter Ölgemälde und resultiert in einem ausdrucksstarken Spiel aus Hell und Dunkel in tiefen, kräftigen Tönen. Die öffentlichen Bereiche wie Restaurant und Bar laden im offen gestalteten Erdgeschoss interne wie externe Gäste zum Verweilen ein. „Highlight ist hier sicherlich der eindrucksvolle, original restaurierte Straubinger Saal“, kündigt Wernitznig an.
In den Zimmern ‒ vom Doppelzimmer Superior über die Junior Suite bis hin zur Suite ‒ treten historische Referenzen und moderne Designsprache in einen ungewöhnlichen Dialog. Kleine anachronistische Details laden zu einer spielerischen Wanderung zwischen dem Gestern und Heute ein. Gemütliches Mobiliar wie samtbezogene Sessel werden schnell zum Lieblingsplatz. Teils mitten im Zimmer frei stehende Badewannen und im Boden eingelassene Duschen gewähren absolute Erholung in ganz eigener Privatsphäre.