„Die Hotels dieser Vereinigung haben sich den Charakter des Individuellen, des Besonderen. Es sind Häuser der Extra-Klasse fernab des Mainstreams, inklusive ihrer Inhaber“, bestätigt Bareiss selbst und ergänzt: „Für Gäste, die keinen Urlaub von der Stange machen, sondern die es maßgeschneidert schätzen, sind unsere Hotels eine erste Adresse.“

Zimmer im Landhaus beim Hotel Bareiss
Stilvolle Ästhetik und zeitgemäßer Komfort:  Das macht das Interieur der Zimmer im Bareiss-Hotel sowie im Landhaus aus. Foto: Hotel Bareiss/Günter Standl

Alleine geht es nicht

Wie man es heute in einer Welt, in der sich Urlaubs- und Ferienziele inzwi­schen über den ganzen Globus erstre­cken, schafft, den 5-Sterne-Superior-Standard eines Hotels dauerhaft zu halten? „Man muss es wollen, andauernd, und man muss es können, immer“, lautet prompt Hannes Bareiss’ Antwort. „Der Wettbewerb ist ein weltweiter. Wir haben kein Meer, keine Berge, kein atlantisches Klima. Das müssen wir in Zeiten der Weltreiserei ausgleichen. Nicht nur quantitativ mit einem großen Ferien- und Freizeitangebot. Sondern auch qualitativ mit ei­ner maximal ausgefeilten Leistung. Was wiederum nur mit exzellenten Profis geht. Und das Tag für Tag, von morgens bis abends.“ Im Bareiss sei man und wird man immer „Langstreckenläufer“ mit viel Freude und Sportsgeist sein. „Vielleicht rührt daher der Erfolg“, mutmaßt Bareiss. „Und auch der Spaß oder die Freude am Bareiss, die Gastgeber, womit ich das ganze Team meine, und Gäste miteinander teilen.“ 

2009 stieg Hannes Bareiss, der Sohn des Seniorchefs, in die Geschäftsleitung des Hauses mit ein. Das wollte er schon als ganz junger Mensch, wie selbstverständlich und von sich aus. „Dafür waren mir alle Chancen gegeben. Auch die Chance, Dinge anders zu sehen und zu machen als mein Vater, der heute aus gutem Grund als Doyen und Grandseig­neur der Hotellerie hochgeschätzt ist. Er gestand mir zu, auch mal Fehler machen zu dürfen, wie das ja normal ist. Mir hat sich nie die Frage gestellt oder das Gefühl ergeben, ob der Einstieg und die zunehmende Verantwortung leicht waren. Wir alle sprechen miteinander. Wir packen’s miteinander an.“

Familie Bareiss
Das Bareiss ohne seine Mitarbeiter und Gäste wäre nicht das besondere Bareiss. Hermann, Britta und Hannes Bareiss (v.l.). Foto: Hotel Bareiss/Günter Standl

Arbeitgeber mit Herz

Ein Haus in der Größenordnung des Bareiss ist – wenn man so will – wie ein Bienenstock, in dem es pausenlos ­summt. Damit das alles tagein, tagaus funktioniert, braucht es viele Talente. „Auf  unsere einzigartige Mannschaft sind wir wirklich stolz“, so Hannes Bareiss. „Eine kompetenz- und optimie­rungsorientierte, strukturierte Füh­rung der Mitarbeiter, die deren Individualität, Persönlichkeit, Temperament und Charakter berücksichtigt, hatte im Bareiss immer Highest Priority.  Über allem stehen der Respekt vor- und füreinander, Offenheit und Ehrlichkeit, Herz­lichkeit im Umgang miteinander und das immer auf Augenhöhe. Das versuchen wir, unseren über 300 Mit­arbeitern zu geben.“ 

Schon seinem Vater Hermann Bareiss lag und liegt das Thema Mitarbeiterförderung am Herzen. An der hauseigenen Bareiss-Akademie gibt es Basisschulungen und Weiterbildungen, seit mehr als 28 Jahren hält der Patron auch selbst Vorlesungen für die Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) aus Ravensburg. Regelmäßig statten ihm die Gruppen Besuch ab, werden durchs Hotel geführt, bekommen einen ersten Einblick in ihren eventuell späteren Arbeitsplatz und unterhalten sich dann ein, zwei Stunden mit dem Senior. Der vermittelt ihnen gerne sein Credo: „Wir wollen unseren Gästen einen rundum schönen und optimalen Urlaub bieten und ihnen alle Wünsche von den Augen ablesen.“ Zusätzlich hat er noch einen anderen hohen Anspruch an sein Unternehmen: „Wir wollen der beste Ar­beit­geber sein.“ Darum werde dem Personal auch viel Attraktives geboten: Oktoberfest, Weihnachtsfeier, Azubi-Ausflüge inklusive Mitarbeit im Weinberg, Elterntage, ein Mitarbeiterrestaurant sowie eine gezielte Kar­riereplanung. Alle im Haus, so der Wunsch des Senior- wie auch des Junior-Chefs, sollen die wichtigste Philosophie des Hauses weitergeben: den Gast glücklich machen.

Laurent Gardinier
Foto: Dominique Cabrelli

Juwelen feiern Jubiläum

In den 1950er Jahren gegründet, besteht Relais & Châteaux heute aus knapp 600 privat geführten Hotels und Restaurants auf fünf Kontinenten. In diesem Jahr feiert die Hotelvereinigung 70-jähriges Jubiläum. HOGAPAGE sprach mit Präsident Laurent Gardinier über den Reiz, Mitglied zu sein.

Herr Gardinier, 70 Jahre sind ein stolzes Jubiläum. Wie feiert Ihre Vereinigung das?
Die Vereinigung wird das Jubiläum mit mehreren festlichen Aktionen bei unseren 580 Mitgliedern vor Ort feiern. Wir werden unsere üblichen Feierlichkeiten am 12. Mai haben und diese auch über unsere sozialen Medien ausweiten. Nicht zuletzt wird es im November anlässlich des Kongresses in Paris einen großen Höhepunkt geben, bei dem wir unsere Vision für die nächsten 70 Jahre vorstellen.

Sie sind im Relais & Châteaux Domaine Les Crayères selbst Gastgeber – worin liegt der Reiz, Mitglied dieser Union zu werden?
Die Zugehörigkeit zu dieser einzigartigen Vereinigung ist für die meisten Hoteliers eine echte Anerkennung. Relais & Châteaux ist ein Synonym für Art de vivre und Exzellenz. Das muss sehr attraktiv sein, denn wir erhalten jedes Jahr etwa 500 Bewerbungen, aber letztendlich nehmen wir nur etwa zwanzig neue Mitglieder auf. 

Was macht die Vereinigung so einzigartig?
Relais & Châteaux ist mehr als einfach nur eine Marke und steht für eine tiefgreifende Philosophie: eine bessere Welt durch Küche und Gastfreundschaft zu schaffen. Relais & Châteaux wurde 1954 gegründet und ist eine Vereinigung von 580 einzigartigen Hotels und Restaurants auf der ganzen Welt, die von unabhängigen Unternehmern – meist Familien – geführt werden, die ihr Handwerk mit viel Leidenschaft ausüben und sich dem Aufbau herzlicher, dauerhafter Beziehungen zu ihren Gästen verschrieben haben.

Die Mitglieder von Relais & Châteaux schützen und fördern den Reichtum und die Vielfalt der kulinarischen und gastgewerblichen Traditionen der Welt, um deren Fortbestand zu sichern. 

Sie engagieren sich außerdem auch für den Erhalt des lokalen Kulturerbes und der Umwelt, ganz im Sinne der im November 2014 der UNESCO vorgelegten Vision der Vereinigung.                            

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