Der Kapitän und die Berge
Es war wohl die gelungene Kombination aus dem Pioniergeist der Familie Reiter und der professionellen Gastfreundschaft der Luxusklasse, die Jens Bernitzky – erst seit Juni dieses Jahres Hoteldirektor im Posthotel Achenkirch – die Bayerische Südsee in der Therme Erding gegen den schmucken Achensee in den Tiroler Alpen eintauschen ließ. „Nach den Jahren in der familienorientierten Thermenhotellerie hat es mich sehr gereizt, wieder ein Haus in der 5-Sterne-Kategorie zu leiten“, so Jens Bernitzky.
„Das Adults-only-Konzept bildet dabei einen spannenden Kontrast zu meiner letzten Tätigkeit.“ Ausreichend Erfahrung für die neue Aufgabe bringt der 54-Jährige allemal mit, denn er hat eine beeindruckende berufliche Laufbahn vorzuweisen. Erst im vergangenen Jahr wurde der damalige Hoteldirektor des Hotels Victory Therme Erding mit dem Haute Grandeur Global Hotel Award als weltweit bester General Manager eines Luxus-Thermenhotels ausgezeichnet.
Ursprünglich aus Hamburg stammend, startete er seine Karriere als gelernter Koch und sammelte erste Berufserfahrungen auf Kreuzfahrtschiffen. Auf dem TV-Traumschiff war er im Auftrag der Reederei Deilmann unterwegs, jedoch nicht in der Küche, sondern als Projektkoordinator für das Golf-Kreuzfahrtprogramm und das Marketing für den Golfsport.
Insgesamt kann Jens Bernitzky mit Stolz auf eine fast drei Jahrzehnte andauernde Karriere zurückblicken. Denn dass weit mehr in ihm steckte als ein begabter Koch, zeigte sich
spätestens, als er im Münchner Boutiquehotel Palace im edlen Stadtteil Bogenhausen ein Hotelmanagement-Trainee-Programm absolvierte. Von hier aus führte ihn die Karriereleiter steil nach oben. Er sammelte u. a. in verschiedenen Häusern der Top-Hotellerie Erfahrungen im PR- und Marketing-Bereich, arbeitete als Key Account Manager und erkannte, dass seine vielseitigen Interessen und Talente eine ideale Voraussetzung für die Position des Hoteldirektors darstellten.
Bevor er 2018 in Erding im Hotel Victory anfing, hatte er die Leitung in den beiden 5-Sterne-Hotels Maximilians und Das Ludwig in Bad Griesbach. Nun widmet er sich voller Leidenschaft der Aufgabe, seinen Gästen einen unvergesslich schönen Aufenthalt in den Tiroler Alpen zu bereiten. Seine Erfahrungen aus der Therme kann er dort perfekt einbringen. Denn wer im Posthotel Achenkirch absteigt, der kommt am Thema Wellness eigentlich nicht vorbei.
Darf es etwas Re-Aging und Bio-Hacking sein?
Das Herzstück des Wellness-Angebots ist die großzügig gestaltete Bade- und Saunalandschaft, die sich über eine beeindruckende Fläche von stolzen 7.000 m² erstreckt. Hier können Gäste in einer der zehn Saunen schwitzen, sich in einem der sechs Pools erfrischen oder in den beiden Whirlpools entspannen. Für diejenigen, die im Urlaub lieber aktiv sind, bietet das Hotel topmodern ausgestattete Fitnessbereiche.
Neu im Wellness-Repertoire des Posthotels ist gerade das Thema Re-Age. „Ein Lifestyle-Coach bietet den Gästen seit Kurzem u. a. Tipps zum Thema Bio-Hacking, zur Verbesserung des biologischen Alters und der Psyche. Die Gäste sollen hier lernen, wie man durch Sport, Ernährung und richtige Schlafzyklen den natürlichen Altersprozess verlangsamen kann“, verrät Jens Bernitzky.
Kraft tanken mit dem Shaolin-Meister
Ein langes, gesundes Leben strebt auch die fernöstliche Gesundheitslehre an. Hotelier Karl C. Reiter interessiert sich schon lange dafür und hat sie nach Achenkirch geholt. Insbesondere die Shaolin-Philosophie, die den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet, begeisterte ihn so sehr, dass er kurzerhand Shaolin-Meister einlud, ihre Lehren im Posthotel anzubieten. Derzeit ist Liang Shi Jie aus dem buddhistischen Kloster in der chinesischen Provinz Henan ein gefragter Gast-Coach im Posthotel Achenkirch. Er führt die Gäste z. B. in die Praktiken von Qigong und Tai-Chi ein. Beeindruckend ist die akrobatische Kampftechnik des Shaolin Kung Fu, die nicht selten für Staunen bei den Gästen sorgt.
Das hauseigene Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Einrichtung, die sich den Praktiken der Traditionellen Chinesischen Medizin widmet. Im Mittelpunkt steht die Philosophie, ein langes, gesundes Leben in Glück und Zufriedenheit zu fördern. Dabei wird betont, dass man seine „Mitte finden, stets die Harmonie suchen und sich nach den Jahreszeiten richten“ sollte. Basierend auf ihrem beeindruckenden Wissen, bietet die Fachärztin für Traditionelle Chinesische Medizin Hu Ji den Gästen Behandlungsmethoden wie Akupressur, Moxibustion und Massagen, z. B. die chinesische Tuina, an, die die Meridiane im Körper stimulieren, Blockaden lösen und das „Qi“ (die Lebensenergie) wieder ungestört fließen lassen sollen.