Kaffee, Tee & mehr
Das sind die Trends des Jahres bei den Heißgetränken
von Karoline GiokasDas sind doch mal gute Nachrichten: „Kaffee ist krisenfest“, bestätigte erst kürzlich Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Kaffeeverband in Hamburg. Das Jahr 2022 sei ein starkes Kaffeejahr gewesen trotz Inflation und preissensiblem Konsumverhalten. Im Jahr 2022 haben sich die Orte, an denen Kaffee getrunken wurde, signifikant verschoben. „Wir haben einen klaren Trend zum Außer-Haus-Markt beobachtet. Die Leute wollen endlich wieder raus aus den eigenen vier Wänden, sie wollen endlich wieder draußen Kaffee trinken.“ Vor allem dadurch, dass 2022 wieder weniger Menschen im Homeoffice arbeiteten, sei erneut mehr Kaffee auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause beim Business-Lunch getrunken worden. „Auch die klassische Kaffeepause erlebte ihr Revival“, so Preibisch.
Deutscher Kaffeekonsum auf Rekordniveau
Nach Zahlen des Deutschen Kaffeeverbandes stieg der Kaffeekonsum im sogenannten Außer-Haus-Markt um rund 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demnach konsumiert jeder Kaffeetrinker derzeit pro Tag durchschnittlich knapp vier Tassen des beliebten Heißgetränkes. Das liegt unter anderem am Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie im vergangenen Jahr. Im Jahr 2021 waren es noch 3,6 Tassen und im Vorpandemiejahr 2019 etwa 3,5 Tassen. Kaffee ist in Deutschland mit Abstand das beliebteste Getränk, noch vor Mineralwasser und Bier.
Das In-Kaltgetränk des Jahres?
Und was tut sich bei den trendigen Kaffeegetränken in diesem Jahr? Cold Brew ist längst nicht mehr neu, sondern weltweit vor allem bei den jüngeren Kaffeeliebhabern wortwörtlich in aller Munde – laut dem Forschungsbericht von Technavio wird allein in Amerika der Markt des Kaltgebrühten bis zum Jahr 2025 um voraussichtlich 1,37 Milliarden US-Dollar wachsen. Seit vergangenem Herbst schwappt nun aber noch ein anderer „kalter Kaffee“ von Übersee zu uns herüber, der „Snapchilled Coffee“. Hinter dem Getränk aus der Dose verbirgt sich eine ausgefeilte Technik, die von David Dussault, einem Maschinenbauingenieur am MIT, entwickelt wurde. Ganz konkret: Dussault brüht Kaffee heiß auf, um ihn direkt im Anschluss mit seinem „Snapchiller“ innerhalb von 60 Sekunden herunterzukühlen – ohne Zugabe von Eis oder Chemikalien. Auf diese Weise soll der pure Geschmack des Kaffees voll erhalten, statt verwässert werden. Außerdem ist der Snapchill Coffee sofort trinkbereit – die Zubereitung von Cold Brew bedarf bekanntlich einer Weile.
WHITE SUMMER LIME
Frische Limettenaromen und süßer Kokos machen diese Sommerkreation zu einem echten Highlight für Naschkatzen!
Zutaten:38 g Azuco Weiß
1 cl Kokossirup
1 cl Limettensirup
180 ml heiße Milch
Sahne
Limettenzeste
Zubereitung:
Azuco Weiß mit heißer Milch anrühren und mit dem Kokos- und Limettensirup, z.B. von Monin, verfeinern. Mit Sahne, Kokosraspeln und Limettenzeste garnieren.
Es kommt Farbe ins Spiel
Kaffeegenuss wird jetzt bunt wie nie. Im Niu Asian Café in der Münchner Innenstadt könnte man sogar meinen, dass gleich ein Einhorn mit Regenbogen-Schweif vorbeifegt. Seit letztem Jahr wird hier die Farbpalette hoch und runter bespielt – nicht etwa nur in den kunstvoll geschichteten Crêpe Cakes, die geradezu zum Reinbeißen verführen. Die gelernte Barista Ying Ting Nici Huang hatte schon immer ein Faible für bunte japanische Desserts. „Die sind aber im Original oftmals viel weniger süß als deutsche Kreationen“, erklärt die Gastronomin.
Vor allem zelebrieren die Niu-Barista in der Tasse kunstvolle Rainbow Latte Art, die man nicht überall zu sehen bekommt: Da treffen Pink, Azur, Lila und Türkis in geballter Power aufeinander und werden on top auch noch mit essbarem Glitzer besprenkelt. Saisonal gibt es im Niu zwei verschiedene Karten. Huangs all time Favorite ist aber der Kokos- sowie der Pistazien-Latte-macchiato mit ganz viel Milchschaum. „Der ist auch für den Sommer ein toll erfrischendes Getränk“, bestätigt die Inhaberin.
Zwei Lieblinge in einem
Der Deutschen liebste Getränke? Klar: Kaffee und Bier. Während der Kaffee am Morgen für einen Energieschub in den Tag sorgt, läutet das Bier zu späterer Stunde oftmals den wohlverdienten Feierabend ein. Warum also nicht einfach mal beides mischen? Immerhin bringen gewisse und besonders malzige Biersorten ja schon von Haus aus eine Kaffee- beziehungsweise Schokoladennote mit. Zahlreiche Brauereien probieren es jedenfalls schon aus. Da gibt es etwa Coffee Stout, Cold Brew IPA oder auch Wiener Lager mit Kaffee. „In unserer Gastronomie Liebesbier kommen Bierspezialitäten mit Kaffee von anderen Brauereien ab und zu an den Hahn. Demnächst gibt es beispielsweise ein Espresso Lager aus Polen und in der Dose haben wir aktuell ein Cold Brew Milk Stout aus Berlin“, berichtet auch Michael König, Biersommelier bei der Brauerei Gebrüder Maisel und verrät: „Unsere Kaffeemanufaktur Crazy Sheep plant aktuell eine Kooperation mit einer Hamburger Brauerei.“ Wir sind gespannt, welche Bierspezialität aus dieser Zusammenarbeit entsteht.