INTERNORGA: Nachhaltigkeits-Trends im Außer-Haus-Markt
News, Handlungsoptionen und Herausforderungen für die Hospitality
von Karoline GiokasDie Internorga Trendanalyse macht mit dem zweiten Kapitel „Countdown Nachhaltigkeit – News, Impact & Treiber“ eins ganz klar deutlich: „Betriebe, die nachhaltige Strategien verfolgen, handeln verantwortungsbewusst und steigern gleichzeitig ihr Image und ihre Position im Markt“, erklärt Food-Trendforscherin von Food & More.
Niels Konzack, Bindi Deutschland, Halle A1, Stand 410
„Ein ganz besonderer Moment im Jahr“
Ich mag den persönlichen Austausch, der persönliche Dialog mit unseren Kunden ist das Wichtigste. Nur auf einer Messe wie der Internorga können wir unser komplettes Portfolio präsentieren und freuen uns über das offene Feedback auf aktuelle Sortimente oder den Markenauftritt von Kollegen.
„Die Bandbreite an Möglichkeiten ist dabei enorm: Sie reicht von künstlicher Intelligenz über Plantarismus bis hin zu Fair- Trade-Konzepten und neuen Verpackungslösungen.“
Neue DNA-und Image-Strategien
Laut der Trendanalyse von Internorga und Karin Tischer sehen Unternehmen im nachhaltigen Handeln nicht mehr nur eine Option, sondern einen essenziellen Bestandteil ihres Selbstverständnisses. Als Treiber der Nachhaltigkeit zählen u. a. gesetzliche Vorschriften, da Unternehmen sich anpassen müssen, um Compliance sicherzustellen. Gleichzeitig trägt die persönliche Haltung der Unternehmer dazu bei, nachhaltig zu agieren. Ferner sind die Suche nach USPs und die Differenzierung zu Mitbewerbern starke Motivatoren für nachhaltiges Handeln. Die Positionierung am Markt wird durch nachhaltige Maßnahmen gestärkt und schafft einen Wettbewerbsvorteil.
Nachhaltigkeit ist eng mit verschiedenen Themen verknüpft, darunter Digitalisierung mit künstlicher Intelligenz (KI), Plantarismus, Fair Trade und neue Verpackungslösungen.
Handlungsoptionen in herausfordernden Zeiten
Klar, die Hospitality ist von diversen Herausforderungen geprägt. Dabei rät Karin Tischer aber, das Engagement für Nachhaltigkeit nicht zu vernachlässigen, denn bei Verbrauchern steigt vor allem das Bewusstsein für Regionalität. Nach einer Umfrage der Statista Consumer Insights vom Juni 2023 ist die regionale Herkunft von Produkten für 38 Prozent sogar ein Kaufgrund für Lebensmittel.
„Was jetzt mehr denn je zählt, sind eine klare, ehrliche Kommunikation und authentische Konzepte, die zum jeweiligen Betrieb passen. Hierdurch lassen sich Gäste überzeugen und binden“, erklärt Tischer weiter.
Boris Steinhagen, Lusini Group, Halle B4. EG, Stand 213
„Innovationskraft und Vielfalt zeigen“
Wir sind stolz darauf, durch unsere neuesten Ideen und Produkte die Gastronomie und Hotellerie mit neuen Trends zu bereichern. Unser Team freut sich, auf der Internorga Innovatives von unseren Marken Vega, Erwin M. und Jobeline zu präsentieren – von modernen Gastrostühlen bis zu hochwertigem Geschirr und stilvoller Berufsmode. Diese Vielfalt ist es, die uns optimistisch in die Zukunft blicken lässt und unsere Position als Ausstatter in der Hotellerie und Gastronomie unterstreicht.
Nachhaltige Praxisbeispiele
Wie Umweltbewusstsein in voller Gänze gelingt, demonstrieren die Isländer Knútur Rafn Ármann und seine Frau Helena Hermundardóttir im Friðheimar. Im Jahr 1995 gegründet, züchtet das Ehepaar Islandpferde und baut in hell erleuchteten Gewächshäusern ganzjährig Tomaten an – selbstverständlich umweltweltfreundlich mithilfe erneuerbarer Energien, reinem Wasser und biologischer Schädlingsbekämpfung. Mittendrin empfangen sie in einem Restaurant-Gewächshaus Gäste, um sie mit verschiedensten Gerichten rund um den Paradiesapfel zu verköstigen – von der Tomatensuppe, frischer Tomaten-Pasta und Tortillas mit Tomaten über Tomateneis, Käsekuchen oder Apfelstreuselkuchen mit Tomatenmarmelade bis hin zum Tomatenbier und Tomatenschnaps.
In Deutschland macht’s das Stuttgarter Heaven’s Kitchen vor: Der Gewinner des Deutschen Gastro-Gründerpreises aus dem Jahr 2023 ist ein Zero-Waste-Restaurantkonzept mit kompostierbarem Papier als Unterlage statt Geschirr und der Möglichkeit für Gäste, Kompost mitzunehmen.
Bedeutung für den Außer-Haus-Markt
Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind also der Schlüssel, um in der Gastrobranche Vertrauen aufzubauen. Es gilt, Leuchttürme zu bilden, die zum jeweiligen Konzept passen und wichtig sind. „Greenwashing muss aber unbedingt vermieden werden, da Gäste in Bezug auf Nachhaltigkeit sensibel sind“, zieht Tischer in der Trendprognose Fazit.