Kleine Häppchen auf einem Löffel serviert
Ein Büfett als optisches Feuerwerk: Alles eine Frage der Präsentation. Foto: Hotel d’Angleterre

Und was ist mit Morgenmad?

So heißt der Brunch in Dänemark. Und auf ein Brunchbüfett gehört in Skandinavien vor allen Dingen alles, was schwimmt. Zu erstaunlichen Höhen schwingt sich das Hotel d’Angleterre in Kopenhagen auf. Ihr Sonntagsbrunch war im letzten Jahr durchgängig ausgebucht, bei Drucklegung dieses Artikels ebenso bereits für das erste Quartal 2023. 

Überdies ist er mit 100 Euro (inklusive einem Glas Champagner) auch in dieser nicht ganz billigen Stadt nichts, was aus der Portokasse bestritten wird. ­Dafür wird in drei Stunden ein echtes Feuerwerk an lokalen Fischspezialitäten und Trüffelgerichten gezündet, während die süßen Sachen zwischen Pistazien-Küchlein, Profiteroles mit Rhabarber und Crème anglaise und Madeleines an die französische Küche angelehnt sind. 

Tomatensaft
Foto: sri widyowati via Getty Images

Jetzt kocht der Bäcker

Vor zwei Jahren, mitten in der Pandemie, befragten wir unsere Zukunftsexperten zu den Foodtrends des Jahres. Dass der Bäcker zum Gastronomen werden wird, war die Aussage, die sie alle unterschreiben konnten. In der Tat bieten mittlerweile sowohl bundesweit operierende Backketten als auch regional oder nur lokal operierende Bäcker und Cafés wesentlich mehr als belegte Brötchen. 

Eher gewinnt man den Eindruck, dass schon zum Frühstück neben der Semmeltheke das Restaurant geöffnet hat. Von Quiche über Suppe bis Käsegebäck haben sich eine Vielzahl herzhafter und sättigender Gerichte versammelt, die im Sitzen oder Stehen konsumiert werden, auf jeden Fall auf die Schnelle, jedoch in gepflegter, ansprechender, sauberer Umgebung. 

Bio, laktose- und glutenfrei – diese Trends lassen sich relativ mühelos realisieren.
Bio, laktose- und glutenfrei – diese Trends lassen sich relativ mühelos realisieren. Foto: Hellma

Die wichtigste Mahlzeit des Tages?

Über das Frühstück gibt es immer wieder neue Forschungsergebnisse. In einer aktuellen Studie der Harvard Medical School gaben 45 Prozent der Teilnehmer nach einem ausgiebigen Frühstück an, später signifikant weniger Hunger zu verspüren. Das, so die Wissenschaftler, könne zu Verhaltens­änderungen (eine insgesamt reduzierte Kalorienzufuhr) beitragen, die eine stärkere Gewichtsabnahme unterstützen würden. 

Beim reinen Obstfrühstück ist das eher nicht der Fall. Instagrammer lieben zwar Obstteller, denn Blaubeere, Melone, Papaya und Sternfrucht lassen sich entzückend anrichten und ohne große Vorkenntnisse fotografieren. Obst hält aber nicht lange vor, und ­obwohl es vitaminhaltig ist und Mi­neralstoffe enthält, sorgt die Menge an Fruchtzucker dafür, dass der Blutzucker sofort in die Höhe knallt, was nicht gewünscht ist. Überdies nimmt Blutzucker Einfluss auf den Fettstoffwechsel, was beim Abnehmen hinderlich ist. Dass allein das Ändern der ­Essroutine einen positiven Effekt hat, überraschte Wissenschaftler, die mehrere Studien mit adipösen Menschen durchgeführt hatten. Wer sein ganzes Leben immer gefrühstückt hat und diese Mahlzeit ab jetzt ausließ, verlor in diesen Studien nachhaltiger Gewicht als Probanden, die nur die Kalorienzufuhr einschränkten, die sie über den Tag verteilt zu sich nahmen. 

Artikel teilen:
Überzeugt? Dann holen Sie sich das HOGAPAGE Magazin nach Hause!