Prickeln im Glas
So lassen sich Gäste den Sommer 2023 schmecken
von Gabriele GugetzerErfrischende Getränke ohne viel Umdrehungen, die Sommer signalisieren, die aromatische Bandbreite an „entgeisterten“ Gins betonen oder auf wenig Kalorien setzen, sind der Hit des
Sommers. Das behaupten nicht wir HOGAPAGE-Redakteure, sondern die Wafg, die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke. Mineralwässer seien wieder auf Wachstumskurs, erklärt sie, der Konsum von kalorienreduzierten bzw. -freien Erfrischungsgetränken läge ebenfalls signifikant über dem Vorjahr.
Aroma mit wenig(er) Kalorien
Bei hohes C hat man diese Zeichen der Zeit längst erkannt: Ihre neue Produktlinie „hohes C Juicy Balance“ enthält keine Süßungsmittel und überdies 40 Prozent weniger Zucker als vergleichbare Fruchtsaftgetränke. Auf 100 ml umgerechnet, hat ein Glas dann im Schnitt unter 40 Kilokalorien. Vegan sind die Geschmacksaromen ebenso, die zwischen Orange, Mango, Multi (mit Bananen-, Guaven- und Birnenmark auf Apfelsaftbasis) und Roter Multi angesiedelt sind. Noch kalorienärmer sind die bereits mit Aromen versetzten Wässer. Ihre Beliebtheit, gibt die Wafg an, sei im Vergleich zum Vorjahr um satte zehn Prozent gestiegen.
Die neue Gin-Generation
Nein, ein entgeisterter Gin, wie die Macher von Duke aus München ihre alkoholfreie Variante augenzwinkernd bezeichnen, schmeckt nicht einfach wie Gin ohne Alkohol. Denn Alkohol ist ein Geschmacksträger erster Güte. Aber mit solchen witzigen Namen, also entsprechendem Marketing, kann man schon mal etwas Terrain gutmachen und für Unterhaltungsstoff sorgen. Seedlip machte den Anfang, längst haben die internationalen London Dry Gin-Produzenten wie Gordon’s und Tanqueray ihre alkoholfreien Varianten am Start und machen sich Newcomer wie BOAR, Siegfried oder Knut Hansen einen Namen. Das richtige Pairing mit Tonic Water oder einer aussagekräftigen Limo, die Mouthfeel liefern, macht die Kombination dann auch aromatisch interessant. So ist Mystic Mango von Thomas Henry ein guter Partner zur Null-Alkohol-Ginvariante, liegt die Henry-Variante des eigentlich alkoholhaltigen Klassikers Ginger Beer, Spicy Ginger, ebenfalls bei null Prozent Alkohol und mixt sich gut zum Gin Mule. Fever-Trees Premium Indian Tonic Water ist ein Allrounder an der Bar, dessen Chininnote sich ebenfalls für alkoholfreie Ginvarianten eignet.
Hayman’s Small Gin ist wortwörtlich small (20 cl) und die Grundlage für 40 Gin&Tonics. Per Fingerhut abgemessen, hat ein solcher Drink in Kombination mit 100 ml kalorienreduziertem Tonic Water nur 40 Kalorien auf der Uhr und 80 Prozent weniger Alkohol als der klassische G&T.
Food & Drinks – bewusst kombiniert
Sabine Ernest-Hahns Tipps für den Einsatz von alkoholfreien Weinen im Foodpairing:
- Je weniger Alkohol im Glas, desto besser eignet sich das Getränk zu scharf abgeschmeckten Gerichten
- Restsüße im Wein passt zu Speisen mit süßen Komponenten
- Säure im Wein ergänzt sich gut zu Fett in Speisen
- Je mehr Tannine im Grundwein vorhanden sind, desto besser passen sie zu eiweißreichem Essen
Mit Limos nach Italien
Das quintessenzielle italienische Mineralwasser Sanpellegrino ist interessanterweise kein Verkaufsschlager im Sommer. Sondern, da’s ein Premiumprodukt ist, wird es rund um die Festtage zum Verkaufsschlager. Für den Sommer stehen Limonaden bereit. Sanpellegrino Aranciata Bio und Limonata Bio besitzen eine leicht herbe Note mit appetitanregender Säure und zurückhaltender Süße und prickeln leicht. Ihr Fruchtanteil liegt bei zwischen 16 und 18 Prozent – sehr hoch für klassische Limonaden. Sie eignen sich für Aperitifs, die Aranciata Bio mixt sich gut im Sekt, auch mit Likör oder Süßweinen kann aufgegossen werden.