Der Wandelbare: Rum
Matthias Mühling, Barchef im Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg, liebt Rum. „Zwischen würzig und rauchig, teils ledrig und nach Tabak schmeckend, duftend hin bis zum Karamellig-Süßen, mit Frucht Aromatisierten bis zu Overproof ist für jeden Geschmack etwas dabei.“ Und für den Frühling? „Pur getrunken sollte der Rum nun eher fruchtiger oder floral sein, nicht ledrig. Hier empfehle ich Pyrat, der mit seinen Noten von Mandarine und Orange der ideale Sundowner ist, serviert in einem gekühlten Glas und einem Spritzer aus der Zitronenzeste.“ Ebenfalls gekühlt schätzt er in dieser Jahreszeit Don Papa Masskara. „Der ist zwar ziemlich süß wegen des Zusatzes von Calamondin-Orange, aber er bringt auch eine leichte Chilinote mit. Und wer’s floral mag, dem kann ich Arcane empfehlen, sehr leicht, passend zur Jahreszeit.“
Rezept: Champagnercocktail von James Grant
Zutaten:
30 ml Hendrick’s
15 ml Zitronensaft
15 ml Läuterzucker
5 Spritzer Peychaud’s Bitter
45 ml Veuve Cliquot
Absinth aus dem Cocktailsprayer
Zubereitung:
Gin, Zitronensaft, Läuterzucker und Peychaud’s in einem Shaker mixen, in ein großes Coupeglas
abseihen, mit Veuve Cliquot aufgießen, darüber einen hauchzarten Absinth-Nebel setzen.
Der Luxus: Vanille
Michael Behr von Nutramaxx Food ist studierter Lebensmitteltechnologe. Das Unternehmen entwickelt Pflanzenextrakte und Destillate für Lebensmittelhersteller, Gastronomie und Bars und setzt auf Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau. „Pflanzenextrakte sind die natürlichste Form von Aromen,“ erklärt Behr. „Wir setzen keine Aromen zu, sondern nehmen die Schote und extrahieren diese mit geeigneten Extraktions- bzw. Auszugsmitteln, z. B. Ethanol. Für ihn ist Vanille „der schönste Rohstoff, den es gibt. Ich liebe den Geschmack und den Geruch. Verwendet wird bei Nutramaxx ausschließlich echte Bourbonvanille, die von den Bourbon-Inseln stammt, also Réunion, Madagaskar, Seychellen, Martinique und den Komoren.“
Das Außergewöhnliche: Drink meets Törtchen
Die Canvas Bar im Dolder Grand Zürich war 2023 Bar des Jahres. Barchef Matthieu Doucet, Barkeeper bei Paul Bocuse und mehrere Jahre in London unterwegs, darunter im legendären The Ivy, hält
dafür neben der Location im Traumhotel und einem leidenschaftlichen Team ein weiteres Pfand in der Hand: Er ist ausgebildeter Konditor und arbeitete bei Frédéric Cassel, dem Pariser Patissier, der 2013 weltbester Patissier war.
„Ich wollte unbedingt eine Brücke schlagen zwischen den Bereichen Konditorei und Mixologie“, erklärt Doucet. Berühmt wurde er für den Grand Espresso Martini mit hausgemachter gesalzener Karamellsoße, aber im Frühjahr lässt er sich von anderen Patisserie-Aromen inspirieren, die er in Form von Likören verarbeitet … „Jasmin, Holunderblüten, Aprikose, Erdbeere.“ Überdies sei die Konsistenz zu beachten: „Frühlingscocktails benötigen eine leichte Konsistenz, sie sollen auf der Terrasse genossen werden, wo sich Gäste an der Sonne aufwärmen, und müssen daher leicht zu trinken sein. Ob blumig oder fruchtig, sie sollten trotz ihrer Leichtigkeit reich an Geschmack sein.“