Eingelegtes, würziges Brot und gefüllte Teigtaschen
Hier wird’s deftig – Eingelegtes, würziges Brot und gefüllte Teigtaschen zählen zu den Food-Klassikern in Lettland. Über die Jahre wurden diese von litauischen, estnischen, belarussischen, deutschen und skandinavischen Einflüssen geprägt. Foto: Food_rd2010/stock.adobe.com; Jerome/stock.adobe.com

Die Letten lieben Eingelegtes

Innen biegen sich manche Tische leicht nach unten. Denn sie sind üppig vollgepackt mit Fisch aus der Ostsee, es duf­tet nach Aal, Hering, Makrele, Zander und Konsorten, rötlicher Kaviar ist hier der Renner. 

RICHTIG BEEIN­DRU­CKEND: ALLE FÜNF JAHRE FINDET IN RIGA EIN GIGANTISCHES TANZ- UND MUSIK­FESTIVAL STATT.

Eine Halle weiter gibt es Fleisch, Wildschwein und Elch sind beliebt, und es wimmelt nur so von eingelegten, geräucherten und fermentierten Le­ckereien. Auf natürliche Weise konser­vierte Speisen haben tiefe Wurzeln in der baltischen Küche. Traditionell wird Gemüse von den Einheimischen  für die vielen kalten Monate haltbar gemacht, zumal die Gemüsesaison gerade mal drei Monate andauert. Zur Qualität der Stadt zählen auch die Restaurants, und hier hat sich eine überraschende Vielfalt entwickelt. Ob Döner-Imbiss, Indisch, Thai, Italienisch oder Sushi – hier existiert alles, was es in einer deutschen Metropole auch gibt. Nahezu jede(r) spricht passables Englisch, mit den Bestellungen verhält es sich angenehm unkompliziert.

Der zweitälteste Park, der Vermanes
Der zweitälteste Park, der Vermanes, befindet sich im Zentrum von Riga und ist eine der prächtigsten Grünflächen der Stadt – auf unzähligen Bänken sitzen jeden Tag Rigenser und Touristen, auf der historischen Estrade versammeln sich die Schachspieler oder finden verschiedene Konzerte statt. Foto: Latvia Travel

Bezaubernder Stadtpark

Ein Must-see ist auch der Vermanes darzs, der Stadtpark als grüne Oase mitten im Stadtleben. Der Park lädt mit seinen Alleen, Rasenflächen, Blumenbeeten und seinem Kanal zum Entspannen und Tretbootfahren ein, während das städtische Treiben Rigas nur wenige Gehminuten entfernt ist. Mächtig stolz sind die Letten auch auf ihre neue Nationalbibliothek. Ein futuristisches, mutiges Gebäude, das der Stadt eine ganz neue Nuance verleiht im Kontrast zu all der alten restaurierten Pracht. Riga kann auch modern. Dafür steht auch das hochgewachsene Radisson Blu Daugava Hotel. Ganz oben lockt eine stylishe Cocktailbar ein sehr internationales Publikum an, um von hier aus den wohl erhabensten Ausblick auf die ganze Stadt zu genießen.

Für Bierliebhaber ist das Valmiermuiža absolut sehenswert
Für Bierliebhaber ist das Valmiermuiža absolut sehenswert. Hier werden ­eine Riesenauswahl toller eigener Biere und fachkundige Beratung geboten. Foto: Latvia Travel

Die lettischen Biere schmecken meist malzig

Das In-Lokal Milda, benannt nach der Figur auf der Freiheitsstatue, serviert „baltische Spezialitäten, aber mit einer modernen Note“, wie uns Kellner Andris versichert. Wir probieren Pelmeni, Teigtaschen mit Hackfleisch gefüllt, dazu Cepelinai, lettische Knödel. Riesige Portionen, herzhaft und einfach nur köstlich. Schmand ist immer dabei. Das Bier schmeckt malzig und stark. Offenbar haben die Letten eine Affinität zu Malzigem. Als die lettische Unabhängigkeit Anfang der Neunziger Jahre begann, orientierte sich der kulinarische Blick zunächst Richtung Westen, erzählt Andris. Die Speisekarten waren lange Zeit austauschbar. Es mussten erst einige Jahre vergehen, ehe sich die Köche emanzipierten und selbstbewusster ausprobierten, was ihre eigene Küchengeschichte im Land zu bieten hat. Heute gibt es in Riga eine Menge elegant eingerichteter Restaurants, die regional und saisonal inspi­riert sind.

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