Chefkoch Sebastian Sartorelli vom Hosteria Toblino
In der Hosteria Toblino zeigt Chefkoch Sebastian Sartorelli seine Bandbreite an internationaler Erfahrung – auch aus Deutschland. Typisch für seine Speisekarte sind Käsebällchen auf Baba Ganoush, Gerichte mit Shiitake-Pilzen, Risotto und Pasta mit Meerrettich. Foto: Ronny Kiaulehn Photography

Weinbau in der Region

Auch der Weinbau im Valle dei Laghi hat Jahrtausende auf dem Buckel. Die dortige Cantina Toblino ist allerdings erst seit 1960 am Start. Auf 850 Hektar erzeugt die Genossenschaft mit ihren 600 Mitgliedern rund 40.000 Hektoliter im Jahr: 26 Weine, Premiumprodukte und -linien, Trentodocs, Weiße, Rote, Vino Santo und Weine für Ferrari und Cavit – ja, mal wieder der Spagat, der der Region so mühelos zu gelingen scheint. Sebastian Sartorelli ist Chefkoch im zugehörigen Restaurant, Sympathieträger und der größte Hansdampf, den man sich vorstellen kann; er kennt einfach jeden. Sein Le­benslauf ist wohl auch deshalb ungewöhnlich. Als Achtjähriger kam er aus Trento nach Deutschland, was den „Schweinebauch Schwäbisch Hall“ auf der Speisekarte vielleicht erklärt.

Man muss Traditionen kennen und Traditionen finden

Sebastian Sartorelli, Chefkoch der Hosteria in der Cantina Toblino 

Nach seiner Rückkehr als Teenager begann Sebastian als Bartender, ging dann in die Sternegastronomie, dann zu Elena Walch und danach – mal wie­der ein regiontypischer Gegensatz – in eine Pizzeria. „400 Gedecke am Tag, das wollte ich mir mal geben“, lacht er. Felchen-Bällchen, ein „Eis“ mit Saibling und Olivenpulver, köstliche Kartoffelfocaccia, Wachtelcarpaccio, Käsebällchen auf Baba Ganoush und diverse Gerichte mit den Shiitake-Pilzen seiner Freunde Stefano und Chiara sind, zwi­schen Risotto und Pasta mit Meerrettich, beispielhaft für seine Karte.


Überall mal den Fuß in der Tür gehabt zu haben, hat Vorteile, wie die eindrucksvolle Bandbreite des Küchen­chefs belegt. Vielleicht deshalb oszilliert die Gästeklientel zwischen Hochzeitsgesellschaft, Touristenpärchen, Teammeetings und Winzern; Letztere sehen in der Hosteria Toblino ihre Kantine, worum man sie herzlich beneiden kann. Und auch hier gibt’s Taglieri, pfiffig verfeinert mit Spitzkohl und Rösti – die Zutaten, schon klar, gleich um die Ecke frisch aus der Erde gezogen.

„Ich will aber nicht schon wieder ins Hotel!“

In der Tenuta Maso Bòtes kann man nicht nur Olivenöl verkosten oder beim Imkern zuschauen, sondern auch übernachten. Die Zimmer sind als Agri­turismo deklariert, aber allesamt mit dem berühmten Eileen-Gray-Beistelltischchen E1027 am Bett ausgestattet.

In Arco begrüßen Steffi Happacher und ihr Mann Manuel Mutschlechner Gäste in dem alten Kloster
In Arco begrüßen Steffi Happacher und ihr Mann Manuel Mutschlechner Gäste in dem alten Kloster, das sie liebevoll zu einem Ort der Erholung modernisiert haben. Teils wird das Anwesen noch bewirtschaftet. Foto: Monastero Arx Vivendi/Enrico Costantini

Mitten in Arco steht das Arx Vivendi, ein Kloster, das in Teilen noch bewirtschaftet wird. Steffi Happacher, die aus einer Hoteliersfamilie stammt, und ihr Mann Manuel Mutschlechner machten in Zusammenarbeit mit dem renommierten Südtiroler Architekturbüro NOA aus dem Südflügel des Gebäudes einen Erholungsort der Sonderklasse. Die Zellen wurden dabei in elegante und optisch wunderbar beruhigte Zimmer verwandelt. Im Klostergarten liegt man heute am beheizbaren Außenpool und schaut direkt in die malerischen Dolomiten. Kein Wunder, dass Arco einst Luftkurort der Habsburger war – erholsamer kann es kaum irgendwo sein.

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