Zeitenwende im Tourismus?
„Der Tourismus kann nicht so bleiben wie er ist. Auch in schwierigen Zeiten dürfen wir dabei nicht die Zukunftsfragen vergessen“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer der Deutschen Presse-Agentur.
Um diese Zukunftsfragen dreht sich alles beim MV-Tourismustag am 19. und 20. Oktober in Rostock. Das diesjährige Branchentreffen, bei dem mehr als 250 Touristiker in Präsenz erwartet werden, ist mit dem Titel „Zeitenwende im Tourismus“ überschrieben.
„In Anlehnung an das politisch gesetzte Schlagwort soll damit zum einen auf die Brisanz der aktuellen Herausforderungen im Tourismus im Hinblick auf die Pandemie, die Personalnot, die Energiekrise sowie den Klimawandel aufmerksam gemacht werden“, erklärt Birgit Hesse, Präsidentin des Landestourismusverbandes. Zum anderen gehe es darum, den Paradigmenwechsel im Tourismus sichtbar zu machen, der als Querschnittsbranche in alle gesellschaftlichen Bereiche wirke und aufgrund dessen zukünftig breiter gedacht werden müsse als bisher.
„Zukunftsfragen im Tourismus dürfen nicht vergessen werden“
Die Bandbreite der Tagung ist groß. Diskussionen und Vorträge befassen sich mit vielen Fragen, etwa wie sich der Klimawandel auf den Tourismus auswirkt, welche Lösungsansätze es für den Fachkräftemangel gibt, wie und wann Automatisierungen im Service bei der Gästebetreuung Sinn ergeben und wie Tourismus und Naturschutz vernetzt werden können.
Ein Höhepunkt ist die Verleihung des Tourismuspreises Mecklenburg-Vorpommern am Abend des 19. Oktober. Dieser wird erstmals in zwei Kategorien – Lebenswerk und Innovation – und in Partnerschaft zwischen dem Tourismusverband MV und dem ADAC Hansa vergeben.
„Die neue Preiskategorie Innovation ist ein wichtiges Signal für die Branche. Wir wollen zukunftsweisende, nachhaltige Projekte würdigen, die den digitalen Wandel vorantreiben, neue Prozesse ermöglichen oder zur Flexibilisierung der Arbeit beitragen“, sagt Reinhard Meyer.
Er erklärt weiter: „Trotz der herausfordernden, schwierigen Zeiten, in denen wir uns derzeit bewegen, dürfen die entscheidenden Zukunftsfragen im Tourismus nicht vergessen werden. Der Tourismus kann noch stärker zur Steigerung der Standort- und Lebensqualität und zur Landesentwicklung genutzt werden. Dafür wollen wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass das Land Vorreiter und Innovationsführer hin zu einem nachhaltigen Qualitätstourismus wird.“
Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ergänzt: „Aus der mehrschichtigen Krise kommend, muss Tourismus besser gestaltet werden. Die nächsten Jahre entscheiden über den Weg und die Wirtschaftlichkeit für die kommenden Jahrzehnte. Wir sollten die Branche moderner, nachhaltiger, attraktiver und sozialer aufstellen und zu einem echten Zukunftsfaktor für Mecklenburg-Vorpommern machen. Die politischen Rahmensetzungen sind dabei ebenso wichtig wie das Handeln der Unternehmen, Kommunen und Regionen – gemeinsam geht es besser.“