Die Politik ist gefragt

Die wirtschaftliche Planungssicherheit von Hotels und Beherbergungsbetrieben hängt in diesem Winter jedoch nicht nur von den Buchungszahlen ab. Laut Thomas Reisenzahn von der Prodinger Tourismusberatung ist bis 2023 mit einer Erhöhung der Energiekosten für Strom, Heizung und Warmwasser um insgesamt 360 Prozent zu rechnen.

Hier sei die Politik gefragt. So könnte ein Energiekosten-Zuschuss den sich abzeichnenden betriebswirtschaftlichen Verlust abfedern.

Welche Chancen gibt es aktuell für den Tourismus?

In der abschließenden Diskussionsrunde ging es um Strategien, wie der Wintertourismus den aktuellen Krisen trotzen kann. Ein Ansatz war die stärkere Ausrichtung der touristischen Angebote nach aktuellen Consumer-Trends wie zum Beispiel Achtsamkeit. Martin Langenegger, Geschäftsführer von Stoosbahnen Schweiz und Dr. Bettina Bunge von der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein beobachten eine wachsende Nachfrage nach Naherholung in möglichst unberührter Natur, mit viel Ruhe und Beschaulichkeit.

Auch Nachhaltigkeit wird immer wichtiger: Der Tourismus müsse energieeffizienter werden, um das Image als „CO2-Schleuder“ loszuwerden, so Langenegger. Sepp Schellhorn (Hotelier, Gastronom und Politiker aus Salzburg) sieht deshalb Massentourismus als nicht mehr zeitgemäß an. Insbesondere in Österreich könne langfristig nur eine Bereinigung der touristischen Struktur zu einer höheren Tourismusqualität und Wertschöpfung führen.

Marco Pappalardo, Marketing Director von Federconsorzi Dolomiti Superski, sieht eine große Chance in der Positionierung von Skigebieten als Ganzjahresdestinationen und der Diversifizierung touristischer Produkte. Markenbildung und Kommunikation spielten dabei eine entscheidende Rolle: Um für Aufmerksamkeit zu sorgen, würde eine einzige Jahreskampagne nicht mehr reichen. Weil die Menschen bei der Urlaubsbuchung unentschlossener geworden sind und ihre Entscheidung kurzfristiger treffen, seien mehr Aktivierungskampagnen und touristische Aktionen notwendig. In diesem Zusammenhang wurde in der Diskussion auch die Bedeutung von Echtzeitdaten für die touristische Kommunikation sowie Produkt- und Preisgestaltung hervorgehoben.

Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus dem ExpertTalk von Saint Elmo’s Tourismusmarketing wurden in einem Whitepaper zusammengefasst.

(Stelmo’s Tourismusmarketing/SAKL)

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