Wie wird das Reisejahr 2023?
Obwohl Corona im vergangenen Jahr noch sehr präsent war, stieg die Nachfrage nach Urlaubsangeboten im Vergleich zu 2021. So konnte sich die gesamte Reisebranche über ein Plus von 22 Prozent zum Vorjahr freuen. Insbesondere das von Regionalität geprägte Kurzurlaub-Segment konnte eine knapp 50-prozentige Steigerung verzeichnen.
Die Gründe für den Aufwärtstrend fallen unterschiedlich aus: Anstatt, aufgrund der vielen Krisen, gänzlich auf Urlaub zu verzichten, verreisten die Deutschen laut den Ergebnissen lieber für einige Tage in das nahe gelegene In- und Ausland, als eine lange Fernreise zu buchen.
Auch KMW-Geschäftsführer Stephan Kloss bestätigt diesen Trend: „Die Pandemie, die von Unsicherheit geprägte politische Lage sowie das Flugchaos des letzten Jahres haben den regionalen (Kurz-)Urlaub noch stärker in den Fokus gerückt. Hinzu kommt der Nachhaltigkeitsaspekt und dass bei Urlaubsreisen die gestiegenen Flugpreise die Familienkasse besonders stark belasten. Wir gehen daher davon aus, dass viele Familien und Paare auch dieses Jahr dazu übergehen, statt der klassischen 14-tägigen Flugreise einen etwas kürzeren Urlaub zu machen oder mehrere Kurzreisen im eigenen oder dem nah gelegenen Ausland zu unternehmen.“
Gesteigertes Interesse an Kurzurlauben und Reise-Arrangements
Nicht nur die Buchungsdaten von kurz-mal-weg.de, sondern auch die gesuchten Reisethemen über die Online-Suchmaschine Google zeigen: Kurzurlaub und Reisepakete liegen im Trend.
Dabei fallen speziell Urlaube mit Erlebnischarakter wie „Städtereisen“ (plus 124 Prozent), „Musicalreisen“ (plus 108 Prozent) sowie „Freizeitpark mit Übernachtung“ (plus 89 Prozent), „Zoo mit Übernachtung“ (plus 85 Prozent) oder „Wochenendtrip“ (plus 83 Prozent) positiv auf.
Dies erklärt sich Stephan Kloss, wie folgt: „Die Menschen wollen reisen und etwas erleben. Auf der anderen Seite wird Zeit für jeden von uns immer mehr zum kostbaren Gut. Reise-Arrangements, bestehend aus Übernachtung-, Verpflegungs- sowie Freizeitleistungen, bieten hierfür die perfekte Lösung: Kunden finden Inspiration sowie schnell und bequem die passende Reise.“
Besonders spannend ist in Hinblick auf die Reiseziele der rückläufige Such-Trend für die beliebten Destinationen „Nordsee“, „Ostsee“ und „Allgäu“. Obwohl die Regionen weiterhin das größte Suchvolumen bieten, verzeichneten die drei Urlaubsziele ein Minus von durchschnittlich rund 18 Prozent zum Vorjahr.
Im Gegensatz dazu haben 2022 der „Thüringer Wald“ (plus 39 Prozent), das „Fichtelgebirge“ (plus 24 Prozent) sowie das „Erzgebirge“ (plus 22 Prozent) an Wachstum zugelegt – dies deckt sich unter anderem mit der gesteigerten Nachfrage nach „Wanderurlaub“. Beliebte Touristen-Destinationen wie der „Harz“, die „Lüneburger Heide“, die „Rhön“ oder der „Schwarzwald“ sind auch im letzten Reisejahr in Bezug auf das Google-Suchvolumen konstant geblieben und bewegen sich weder auf- noch abwärts.