„Umwelteuro“ für Tagesbesucher im Gespräch
Tagestouristen im Hochschwarzwald könnten künftig für Besuche von bislang kostenlosen Attraktionen zur Kasse gebeten werden – etwa für Loipen, Wanderparkplätze und frei zugängliche Freibäder wie das am Titisee. „Muss das immer für alle kostenfrei sein?“, fragt Thorsten Rudolph, Geschäftsführer von Hochschwarzwald Tourismus. „Oder kann man einen sogenannten Umwelteuro erheben, der dazu dient, in die Infrastruktur zu investieren, in den Klimaschutz, die Nachhaltigkeit?“
Kurzausflügler leisten keinen Beitrag zur Wertschöpfung
Den touristisch geprägten Kommunen fehlten wegen der Corona-Pandemie Einnahmen. Mit Geld von Tagestouristen könne man die Qualität der Tourismusziele im Hochschwarzwald auch künftig erhalten und weiterentwickeln. Übernachtungsgäste zahlten Kurtaxe, Kurzausflügler leisteten aber teils keinen Beitrag zur Wertschöpfung. Die Idee des Umwelteuros sei nicht neu. Ähnliche Überlegungen und Regelungen gebe es bereits etwa in US-amerikanischen Nationalparks oder in Venedig.
Keine Kosten für Wanderer
Wie genau die Umsetzung aussehen könnte? „Natürlich nicht mit einem Zollhäuschen oder einer Schranke“, sagte Rudolph. Die Diskussion darüber stehe noch ganz am Anfang. Möglich sei etwa ein Online-Buchungssystem für besonders beliebte Ziele. Keine Kosten würden für das Wandern auf einem normalen Waldweg anfallen. „Wir werden für normale Natur nichts verlangen“, sagte Rudolph. Es gehe um Orte mit besonderer Infrastruktur, etwa um Aussichtspunkte oder besonders günstig gelegene Parkplätze.
(dpa/NZ)