„Die Reiselust bleibt ungebrochen“

Aber der Tourismus hat coronabedingt auch weitere Probleme: Eine der größten Herausforderungen sei der Fachkräftemangel, sagte Claus Ruhe Madsen. Viele Beschäftigte hatten die Branche in den Corona-Jahren 2020 und 2021 verlassen und kamen nicht wieder. Eine Folge: Restaurants machen mehr Ruhetage als früher, auch in der Saison.

Die Zahl der Tourismusbetriebe war im Juni mit 3743 um 214 niedriger als im gleichen Monat 2019. Die Zahl der Betten stieg dagegen von 230 776 auf 243 662. Die Bettenauslastung sank im Vergleich zu 2019 minimal auf 52 Prozent.

„Die Reiselust bleibt ungebrochen“, resümierte die Tourismusmarketing-Chefin Bettina Bunge. Gäste kämen, um Meer, Strände, Freiheit, Natur und Sicherheit im Land zu genießen. Auch habe sich die bundesweite Wahrnehmung des Landes sehr gut entwickelt. Touristen guckten aber genauer, wofür sie im Urlaub ihr Geld ausgeben.

Verständnis für die Natur

Angesichts zum Teil voller Ferienorte im Sommer sagte Claus Ruhe Madsen, es sei wichtig, mit den dort lebenden Menschen zu sprechen und bei Gästen Verständnis zum Beispiel für die Natur zu wecken. „Ich muss sowohl den Gast als auch die Menschen und die Natur, wo ich bin, respektieren“, sagt Claus Ruhe Madsen. Wachstum sei nicht unendlich.

„Wir werden in den nächsten Jahren viel stärker darüber reden müssen: Wie kriegen wir Menschen dazu bewegt, dass sie in dieser Branche arbeiten? Wie kriegen wir Menschen dazu bewegt, dass sie sich im ganzen Land verteilen?“ Und wenn viele Menschen mit dem Fahrrad Urlaub machten, sei die Belastung ganz anders, als wenn alle mit dem Auto kämen, ergänzt Claus Ruhe Madsen.

„Wichtig ist einfach, dass wir die Menschen vor Ort wieder davon begeistern, wie schön es ist, dass Gäste bei uns sind, dass diese Gäste bei uns Arbeitsplätze sichern und dass zu guter Letzt diese Menschen ja auch ein gutes Zeichen für uns alle sind, nämlich, dass wir in einem schönen Bundesland leben.“

(dpa/SAKL)

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