Lage im Tourismus hellt sich auf
Im Juni 2023 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 49,5 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 1,1 Prozent mehr als im Juni 2022.
Nachdem das Vor-Corona-Niveau im Mai 2023 wieder überschritten worden war (+5,6 Prozent gegenüber Mai 2019), lagen die Übernachtungszahlen im Juni 2023 um 2,2 Prozent niedriger als im Juni 2019.
Zahl der Gäste aus dem Ausland nimmt zu
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sank im Juni 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat leicht um 1,1 Prozent auf 42,0 Millionen. Das waren 1,0 Prozent weniger Übernachtungen als im Juni 2019.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15,7 Prozent auf 7,5 Millionen, lag damit aber noch 8,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Juni 2019.
Wieder mehr Touristen in Berlin
Die Touristen kehren seit dem Ende der Corona-Pandemie in großer Zahl wieder zurück nach Berlin. Im ersten Halbjahr dieses Jahres besuchten rund 5,7 Millionen Menschen die Hauptstadt, wie die Tourismusgesellschaft Visit Berlin auf Basis von Zahlen des Amts für Statistik mitteilte.
Das war demnach ein Zuwachs von mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei den Übernachtungen stiegen die Zahlen in den ersten sechs Monaten um knapp 24 Prozent auf 13,8 Millionen.
Der Tourismus sei damit bei 86 Prozent des Vor-Krisenniveaus angekommen, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). „Wir können hier von einem Comeback der Tourismus- und auch der Kongress- und Eventbranche sprechen.“
„Wir brauchen mehr Langstreckenverbindungen.“
Wie schon im Vorjahr kam in den ersten sechs Monaten der Großteil der Touristen aus Deutschland. Knapp 39 Prozent aller Besucher kamen aus dem Ausland, die meisten von ihnen aus anderen europäischen Ländern. Lediglich rund 10,5 Prozent der Touristen kämen aus Übersee, insbesondere aus den USA.
Grund für diesen geringen Anteil seien vor allem zu wenige Fernverbindungen von und nach Berlin, betonte Giffey. „Gerade in den asiatischen Raum brauchen wir mehr Langstreckenverbindungen.“
Dies sei vornehmlich mit Blick auf das wieder anziehende Messe- und Kongressgeschäft wichtig, betonte auch Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker. Generell kämen im Schnitt rund 40 Prozent aller Touristen für Kongresse, Messen und Events nach Berlin. Eine gute Anbindung sei hier wichtig.
Berliner Gastgewerbe sei gut durch die Krise gekommen
Die meisten ausländischen Touristen kamen im ersten Halbjahr aus Großbritannien und den USA. Die Zahl der britischen Besucher habe im Vorjahresvergleich um fast 58 Prozent zugenommen, teilte Visit Berlin weiter mit. Stark zugenommen habe auch die Nachfrage aus Polen. Hier nahm die Touristenzahl um knapp die Hälfte zu.
Insgesamt sei das Berliner Gastgewerbe auch dank der Coronahilfen des Staates gut durch die Krise gekommen und starte nun wieder durch, sagte Giffey. Jetzt gelte es, den Trend zu verstetigen und den Berliner Tourismus krisenfester aufzustellen.