2. Gemeinsame Definition einer Wertewelt, ambitionierter Ziele und klarer Spielregeln
Junge Menschen wollen wissen, in welche Ziele sie ihre wertvolle Zeit investieren. Sie wollen Teil von etwas Großem sein und positiven Einfluss auf die Umwelt, die Gesellschaft, andere Menschen oder eben auf den Unternehmenserfolg haben.
Heute wird nach Unternehmen gesucht, die die eigenen Werte und Interessen teilen. Auch ein gelebtes Leitbild rund um das Thema Nachhaltigkeit kann durchaus behilflich sein, junge Mitarbeiter anzusprechen. Nichtsdestotrotz sollten klare Spielregeln für Orientierung und Klarheit sorgen. Diese können aber gerne gemeinsame erarbeitet werden.
„Mitarbeiterorientierung hat nichts damit zu tun, dass jeder alles tun und lassen kann bei uns. Es gibt klare Spielregeln, die jeder im Betrieb kennt und woran sich jeder auch halten muss. Unsere Erfahrung zeigt, dass gerade junge Mitarbeiter das sehr schätzen“, erklärt Lukas Gerstl.
3. Konsequente Arbeit an einer professionellen Führungsteam-Struktur
Neben dem positiven Effekt, sich als Unternehmer selbst freizuspielen, sorgt eine starke Führungsmannschaft auch im Teamgefüge für die erforderliche Sicherheit. Mitarbeiter wünschen sich vor allem in Familienbetrieben transparente Strukturen, wo die Verantwortlichkeiten, Kompetenzen und Aufgabenbereiche sämtlicher Akteure klar geregelt sind. Hinzu kommt, dass man damit auch junge Menschen sehr gut an Verantwortung heranführen kann.
„Mit einer klaren Führungsstruktur gelingt es auch, innerhalb einer jungen Mannschaft Talente zu identifizieren, denen man attraktive Perspektiven in Richtung Führungsverantwortung bieten kann, um sie dann zu einer verantwortungsbewussten Führungskraft zu coachen“, erläutert Helmut List, Kohl > Partner.
4. Investition in die interne Kommunikation
Besonders bei den Digital Natives spürt man zunehmend gewisse Unsicherheiten in direkten Gesprächen. Auch wenn es nicht so erscheint: gerade in die persönliche Kommunikation lohnt sich das Investment.
Junge Mitarbeiter bevorzugen klare und prägnante Kommunikation, die sie beispielsweise in Form von raschen Feedbacks wachsen lässt. Aber auch regelmäßige Mitarbeitergespräche sollten ritualisiert und Meetings konsequent durchgeführt werden. Auch digitale Kommunikationskanäle, die den jungen Teammitgliedern die bevorzugte schriftliche Kommunikation ihrer Gedanken und Ideen ermöglichen, sollten genutzt werden.
„Wir wissen, dass wir im Betrieb überdurchschnittlich viel Zeit und Energie in die interne Kommunikation investieren. Aber jedes einzelne Meeting, jede Klausur und jedes Mitarbeitergespräch ist für mich ein wesentlicher Schritt zur Mitarbeiterzufriedenheit“, erläutert Marion Gerstl.
5. Dran bleiben, dran bleiben, dran bleiben
Um die Begehrlichkeit bei der nächsten Generation zu steigern, reichen Einzelaktionen keinesfalls aus. Es ist vielmehr ein gebetsmühlenartiger Prozess, konsequent an der Verbesserung des Arbeitsumfeldes zu arbeiten.
Damit sich die laufende und durchaus anstrengende Arbeit auch lohnt, sollten Erfolge ganz nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ aktiv nach außen getragen werden. Sind Mitarbeiter schlussendlich begeistert, wird deren positive Weiterempfehlung ihr Übriges zur Arbeitgeberattraktivität beitragen.
„Wenn wir es schaffen, dass Eltern, Verwandte und Freunde unserer potenziellen Nachwuchskräfte unserem Betrieb positiv gegenüberstehen, erst dann haben wir es zum wirklich attraktiven Arbeitgeber geschafft“, erklärt Lukas Gerstl.
Eine gezielte Arbeit an attraktiven Rahmenbedingungen und dem Betriebsklima ist unerlässlich
Immer mehr Betriebe versuchen alles daran zu setzen, die nächste Generation für die Arbeit im Hotel zu begeistern. Erfolgsentscheidend ist jedoch, ob sie auch langfristig in der Branche gehalten werden können.
Eine gezielte Arbeit an attraktiven Rahmenbedingungen und einem Betriebsklima, dass den Bedürfnissen junger Menschen entspricht, ist daher unerlässlich. Nur so wird es auch gelingen, den längst überfälligen Paradigmen- und damit auch Imagewechsel zu erreichen.
(Kohl > Partner/SAKL)